Ein Stück Normalität zurückgeben: WLT und Lions Club laden Kinder des Oberhausener Friedensdorfes ein
Einen Tag lang ihre Sorgen und Ängste vergessen dürfen 70 Kinder des Oberhausener Friedensdorfes am Samstag (2. Juli). Dann laden Westfälisches Landestheater und Lions Club Castrop-Rauxel zu einem Theaterereignis der besonderen Art ein.
Ein Stück Kindheit und Normalität soll ihnen an diesem Tag zurückgegeben werden, so das Ziel der Veranstalter. Denn die Kinder, die im Oberhausener Friedensdorf untergebracht sind, kommen aus Kriegs- und Krisengebieten und haben Schlimmstes erlebt.
Regelmäßig organisiert das Friedensdorf Flüge und holt schwer kranke und verletzte Kinder aus Ländern wie Angola oder Afghanistan nach Deutschland. Sie werden in Krankenhäusern behandelt und bleiben dann für etwa sechs Monate zur Reha in Oberhausen, bis sie in ihre Heimatländer zurückkehren können. „Eine lange Zeit“, wie Florian Lühnsdorf vom Westfälischen Landestheater findet. Umso wichtiger ist es also, sie den Kindern so angenehm wie möglich zu machen.
Am 2. Juli werden sie deshalb mit Bussen zum WLT gefahren und dürfen sich dort das Stück „Die kleine Zoogeschichte“ anschauen. Darin spielt Schauspieler Alexander Leder den Zoowärter Guiseppe und erweckt durch Pantomime eine Vielzahl von Tieren zum Leben. Ein Stück, das nicht nur die kindliche Vorstellungskraft anregt, sondern durch die pantomimische Umsetzung auch Sprachbarrieren überbrücken kann. Wenn es solche denn überhaupt gibt. „Sprachlich sind die Kinder sehr fit. In dem Alter nehmen sie Fremdsprachen in null Komma nichts auf“, zeigt sich Lühnsdorf beeindruckt.
Im Anschluss an das Stück soll eine theaterpädagogische Nachbereitung stattfinden. Die Kinder werden das Gesehene in Kleingruppen reflektieren und es mit eigenen Ideen weiterentwickeln.
Mit der Aktion hoffen Thomas Ristic und Ralph Potthoff vom Castroper Lions Club auch, noch mehr Aufmerksamkeit auf die Arbeit des Friedensdorfes lenken zu können, für das sich der Lions Club seit vielen Jahren engagiert. „Es würde uns freuen, wenn der ein oder andere davon liest und vielleicht selbst etwas spendet“, so Potthoff.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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