Diaporama-Premiere "ARCHITEKTUR IN HELSINKI"
06.11.2012 um 19 Uhr in der großen ASG-Aula
Adalbert-Stifter-Gymnasium, Leonhardstr. 8 in Castrop-Rauxel
Peter G. Schäfer
Kooperationsveranstaltung mit der VHS Castrop-Rauxel.
Eintritt frei
Helsinki gilt als Hochburg des Klassizismus. Das Stadtbild wird durch die Jugendstil-
Architektur aus den Anfangsjahren des 20.Jahrhunderts geprägt. Unter den moderneren Gebäuden sind mehrere Vertreter des Funktionalismus hervorzuheben.
Mit dem Klassizismus ist der Name Carl Ludwig Engel (1778 - 1840) untrennbar verbunden. Nachdem Helsinki 1812 zur Hauptstadt erkoren worden war, beauftragte
man den Architekten Engel mit der Planung eines repräsentativen Zentrums. Er schuf das monumentale und stilistisch einheitliche Stadtzentrum im Geiste des Empire.
Rund um den zentralen Senatsplatz (Senaatintori) liegt ein einzigartiges
klassizistisches Ensemble mit dem zwischen 1830 und 1852 erbauten Dom, dem alten Senatsgebäude und dem Hauptgebäude der Universität. Weitere nennenswerte klassizistische Bauten sind u.a. die Universitätsbibliothek und der Präsidentenpalast.
Der finnische Jugendstil ist stark von der nationalromantischen, vom Nationalepos “Kalevala”, inspirierten Kunst jener Epoche beeinflusst. Beispiele für die Jugendstil-
Architektur kann man in den Wohnhäusern von Stadtteilen wie Katajanokka, Kruununhaka, Eira aber auch im gesamten Stadtgebiet entdecken. Repräsentationsbauten wie der Hauptbahnhof oder das Nationalmuseum entstanden
im nationalromantischen Jugendstil. Als bedeutendster Vertreter gilt Eliel Saarinen (1873 - 1950). Er ging später nach Amerika, wo er mit seinen Arbeiten Einfluss gewann.
In den 20er Jahren setzte sich ein klassisch-strenges Formideal durch, das schon mehr rationale Züge trägt. Monumentaler Ausdruck dieser Zeit ist das Parlamentsgebäude von J.S. Siren (1889 - 1961).
Der Übergang zum Funktionalismus erfolgte schon Ende der 20er Jahre. Mehrere Bauten entwarf der berühmte finnische Architekt Alvar Aalto (1898 - 1976), einer der Vorreiter des Funktionalismus. Viele seiner Entwürfe wie die Finlandia-Halle, ein 1971 fertiggestelltes Konzert- und Kongressgebäude, sind von der Bevölkerung teilweise kontrovers aufgenommen worden. Der finnische Funktionalismus ist bestrebt, die Gegebenheiten industrieller Anforderungen und der Standardisierung als künstlerisches Mittel zu nutzen. Die nach diesen Gesichtspunkten entstandenen Bauten sind “gesund”, praktisch und dadurch schön. Ihr ästhetischer Wert liegt in einer optimalen Zweckmäßigkeit und Materialtreue.
2012 wurde Helsinki zum World Design Capital (WDC) erklärt.
Autor:Peter G. Schäfer aus Castrop-Rauxel |
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