Castrop-Rauxel rockte die Aula: Stadtanzeiger präsentierte Newcomer-Bandcontest

Die Sieger des Abends sind waschechte Castrop-Rauxeler: Die „Grzly Kdz“ vor einem der Graffiti-Kunstwerke, die im Vorfeld des Bandcontests auf dem Kulturplatz „Leo“ entstanden. Foto: Thiele
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  • Die Sieger des Abends sind waschechte Castrop-Rauxeler: Die „Grzly Kdz“ vor einem der Graffiti-Kunstwerke, die im Vorfeld des Bandcontests auf dem Kulturplatz „Leo“ entstanden. Foto: Thiele
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„Als wir angefangen haben, gab es was für die Augen – jetzt gibt‘s was für die Ohren“, kündigte Ulli Müller vom BoGi‘s Café an.
Am Samstag – pünktlich um 20 Uhr – eröffneten er und Kosta Daniilidis den von Team Jugendarbeit und Stadtanzeiger präsentierten Newcomer-Bandcontest im Rahmen der vierten „langen Nacht der Jugendkultur“. Zuvor hatten jugendliche Graffiti-Künstler auf dem Kulturplatz „Leo“ ihr Können gezeigt.

„Jetzt macht mal ein bisschen Alarm“, forderte Ulli Müller die wenigen Besucher auf, die den Bandcontest in der ASG-Aula gleich von Beginn an miterleben wollten. Doch das Publikum ließ sich zunächst noch bitten – zumindest bis zu dem Moment, als die Alternative-Rocker „Fat Juice“ aus Essen als erste Band des Abends die Bühne betraten und eine professionelle Show ablieferten. Zunehmend füllte sich die Halle – und auch direkt vor der Bühne wurde es immer enger.

„Ein toller Auftakt“, stellte Ulli Müller kurz darauf beeindruckt fest. „Wenn die noch 20 Minuten mehr gehabt hätten, hätten sie das Publikum wohl komplett auf ihrer Seite gehabt“, zeigte er sich begeistert. Und gab ganz offen zu: „Das ist auch meine Art von Musik.“
Trotzdem galt es für ihn, objektiv zu bleiben. Denn neben Marcus Seiler (Tonstudio Lager 1) und Chris Strieder (Seven Cent) gehörte Müller der Jury an.
Um die Auftritte möglichst fair zu bewerten, habe man verschiedene Kriterien, auf die man sein Urteil stütze, erklärte er. Die musikalische Qualität spiele dabei ebenso sehr eine Rolle wie Charisma, Show oder Songauswahl.

Es war also gar nicht so einfach, vor den kritischen Augen und Ohren von Jury und Publikum (dieses durfte per Stimmzettel mitvoten) zu bestehen – erst recht nicht, wenn man so gar keine Bühnenerfahrung mitbrachte. „Ja, das ist heute Abend so etwas wie unsere Feuertaufe“, lachte Max Scheefeldt, Schlagzeuger der Band „Aconitum“. Er wirkte aber trotzdem recht entspannt.
Erst zum Ende des vergangenen Jahres hatten die fünf Musiker, die sich an Vorbildern wie „Evanescence“ oder „Type O‘ Negative“ orientieren, zusammengefunden. Nun ging es erstmals vor ein größeres Publikum und das „ohne große Erwartungen. Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln“, betonte der 22-Jährige zunächst.
Doch so viel Bescheidenheit wäre gar nicht nötig gewesen. „Toll. Es hat alles gestimmt“, freute sich Max, als Aconitum ihre „Feuertaufe“ schließlich bestanden hatten. „Toll“ fanden auch Jury und Publikum den Auftritt und wählten die Band am Ende des Abends auf Platz 2.

Dagegen präsentierten sich die „Grzly Kdz“ – neben „Aconitum“ die zweite aus Castrop-Rauxel stammende Band des Abends – schon fast als alte Hasen. Erst zwei Tage zuvor hatten sie einen Bandwettbewerb im Rahmen der „Gauloises Street Art Tour“ für sich entschieden, sich dort gegen 30 andere Bands durchgesetzt und 1.000 Euro Preisgeld kassiert. Da konnte man dem Auftritt vor heimischem Publikum ruhig etwas gelassener entgegen sehen. „Wir machen aber auch schon ewig Musik zusammen“, erzählte Sänger und Gitarrist Matthias Schmidt. Als richtige Band gebe es die – zurzeit noch dreiköpfigen („Wir suchen noch einen Bassisten.“) – Grzly Kdz allerdings erst seit Februar dieses Jahres.
Am Ende war es für die drei Castrop-Rauxeler eine doppelt erfolgreiche Woche. Mit ihrer „Mischung aus Indie und Post-Rock“ begeisterten sie ein weiteres Mal Publikum und Jury – und durften sich am Ende als Gewinner des Bandcontests feiern lassen.

Verlierer allerdings gab es nicht an diesem Abend. Auch die Bands „Freeze the Sunset“, „Joormade“ und „Elephant Slap“ lieferten eine tolle Show ab und konnten das Publikum mitreißen. „Die musikalische Qualität war durchweg toll, und es hat allen sehr viel Spaß gemacht. Ein rundum gelungener Abend“, zog Kosta Daniilidis ein begeistertes Fazit.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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