„Aus der Steinzeit“: Kino „Die Kurbel“ bleibt vorerst geschlossen

Bei der „Kurbel“ bleibt es in den nächsten Wochen dunkel. Foto: Wengorz
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Muss Castrop-Rauxel in Zukunft ohne eigenes Kino auskommen? Seit einer knappen Woche ist „Die Kurbel“ an der Oberen Münsterstraße dicht. Man habe nicht rechtzeitig auf digitale, 3-D fähige Technik umgestellt, erklärt Alexander Kern, Betreiber des Kinos, das Problem. „Unsere analogen Maschinen sind mittlerweile Steinzeit.“

Rund 60.000 bis 70.000 Euro würde die Umstellung auf digitale Maschinen für jeden der beiden Kinosäle kosten, so Kern. Zudem gebe es noch einige weitere Baustellen, die man beheben müsse, wie unter anderem die fehlende Barrierefreiheit der Kinosäle. „Das Geld dafür haben wir natürlich nicht auf der Seite liegen“, räumt er ein.
Inzwischen gebe es allerdings kaum noch Filme, die sich mit der veralteten Technik in der „Kurbel“ abspielen ließen. „Das Problem kam nicht von heute auf morgen“, so der Kinobetreiber. Es habe sich nun jedoch deutlich verschärft. Über Wochen konnte man dem Publikum keine Abwechslung mehr bieten und zeigte nur noch die beiden Filme „Der Hobbit“ und „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. „Die Zuschauerzahlen waren deshalb deutlich rückläufig.“ Das eigentliche Problem sei jedoch nicht der fehlende Wille, in das Kino zu investieren, sondern die Ungewissheit darüber, was mit dem Mietobjekt an der Oberen Münsterstraße passieren wird.
Aktuell stehe das Haus zum Verkauf, und so lange man nicht wisse, wer der neue Besitzer werde und wie es dort weitergehe, mache es wenig Sinn, in das Kino zu investieren, so Kern.
Zurzeit gebe es Verhandlungen mit den Hausbesitzern. Eine Entscheidung werde vermutlich in einigen Wochen fallen.
Grundsätzlich, betont Kern, habe man ein Interesse daran, in Castrop-Rauxel zu bleiben. „Allerdings ist man hier von großen Städten mit riesigen Multiplexen umgeben.“ Dieser Konkurrenz müsse man sich stellen und das Kino – unter anderem durch Vielfalt im Programm und moderate Eintrittspreise – weiterhin attraktiv machen.
Als eine gute Möglichkeit, das Kino in der Stadt zu halten, kann sich Kern die Gründung eines Fördervereins wie beim Dortmunder Roxy-Kino vorstellen. Dort hatten sich Bürger der Stadt zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und beteiligen sich an der Finanzierung.

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Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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