Nextdoor - Die Community für sichere Nachbarschaft
Nextdoor will für jede Stadt eine Facebook-artige Nachbarschafts-Community aufbauen und sammelte bereits mehr als 40 Millionen US-Dollar Kapital dafür ein.
“Ich bin mir sicher, es ist nichts”, schreibt der besorgte Vater Steve Sanderson aus Alta Hill, einem Vorort von Seattle. “Aber das gleiche schwarze Auto kurvt jetzt seit 15 Minuten durch die Nachbarschaft. Vielleicht findet der Typ bloß den Weg nicht; ich wollte jedenfalls nur alle wissen lassen, was da los ist.” Der erste Kommentar auf Sandersons Beitrag wurde vom Verfasser ausgeblendet, im zweiten Kommentar durfte Fiona Maris kommentieren, sie habe gehört, das seien nur ein paar High-School-Schüler, die eine Schulstunde schwänzten. Es sind schrecklich banale Einträge wie dieser aus der Mustergemeinde Alta Hill, die das Nextdoor-Projekt ausmachen. Das ist so gewollt. Weil Nextdoor eben daraus bestehen soll: Aus Alltäglichem, das außerhalb des Stadtteils kaum jemanden interessieren dürfte. Und auch nicht soll. Denn die Informationen in dem Stadtteil sind nur für die eingetragenen Mitglieder zugänglich, die sich mit einem Nachweis ihres Wohnorts bei Nextdoor registriert haben. Außerhalb der Community soll im Prinzip niemand diese Einträge lesen oder durchsuchen können. Daher auch das Beispiel Alta Hill: Schon im benachbarten Seattle kann niemand die Beiträge der Alta-Hill-Community mehr lesen. Um auf diese Weise alle der 200.000 Gemeinden in den USA zu vernetzen – 8.000 sind es aktuell – hat das Projekt in dieser Woche eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. 21,6 Millionen US-Dollar erhält Nextdoor von Greylock Partners und anderen. Zusammen mit den 18,6 Millionen, die im vergangenen Juli unter anderem von Benchmark Capital, Shasta Ventures und wieder Greylock Partners flossen, kommen dabei etwas mehr als 40 Millionen Dollar Kapital zusammen.
Infos von Polizei und Feuerwehr
Und immer so weiter. Mittlerweile wächst die 2011 gestartete Plattform in atemberaubender Geschwindigkeit. 30 neue Gemeinden und 15.000 neue Nutzer kämen täglich dazu, sagte Tolia der New York Times. Knapp 40 Mitarbeiter sind für das Unternehmen vom Firmensitz in San Francisco aus tätig. In dieser Woche ging das neue Nextdoor 2.0 an den Start, bei dem die Community besser mit Polizei und Feuerwehr zusammen arbeiten soll. Bei Forbes sieht man darin ein echtes Killerfeature: Angeschlossene Polizei-Dienststellen und Feuerwehren können die Nutzer darin etwa in einer Art Ticker über Verbrechen, Unfälle oder Streckensperrungen in der Nachbarschaft informieren. Nextdoor 2.0 soll gerade beim Thema Sicherheit die ansonsten starre Beschränkung auf eine Community aufweichen. Wenn etwa ein Verbrecher auf der Flucht ist, sollen alle angrenzenden Gemeinden darüber informiert werden.
Sollte es so etwas auch in unserer Umgebung geben? Was meinen Sie liebe Leser?
Quelle : Netzwertig.com
Autor:Lea Zeidler aus Bergkamen |
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