Ein Bild - Eine Geschichte
Felsenmeer

Heftig schnaufend blieb Paolo stehen und hielt sich die schmerzende Seite. Er hatte nicht mehr viel Zeit, um das Versteck zu finden. Sobald die Sonne unterging, würden seine Kameraden das Versteck verlassen und zum nächsten geheimen Ort weiterziehen. Er ahnte nicht, wohin sie gehen würden, das wussten nur die Kundschafter, die dafür sorgten, dass der Widerstand unentdeckt blieb. Im Morgengrauen vor zwei Tagen war er zusammen mit seinen Freunden Fredo und Giko aufgebrochen. Sie waren den ganzen Tag durchmarschiert und hatten das Lager der Streitkräfte des Königs in der Dämmerung erreicht. Fredo und Giko hatten den Wachen abgelenkt, während er im Kommandozelt nach Informationen suchte, die den Rebellen die Pläne des Königs verraten konnten. Er schaffte es, rechtzeitig aus dem Zelt zu verschwinden und in Deckung zu gehen, bevor man ihn entdeckte. Doch Fredo war gleich zu Anfang des Ablenkungsmanövers getötet worden und Paolo musste mitansehen, wie Giko, umkreist von des Königs Soldaten, sich in sein Schwert stürzte, um nicht in Gefangenschaft zu geraten. Doch es blieb keine Zeit zu trauern. Was er entdeckt hatte, war ungeheuerlich. Wenn er es nicht rechtzeitig zurück ins Lager schaffte, waren seine Freunde umsonst gestorben und der Widerstand dem Untergang nahe. Das durfte nicht geschehen. Angestrengt starrte Paolo im schwindenden Licht auf die Felsen unter ihm. Hätte er doch nur besser auf den Weg geachtet. Er erinnerte sich vage an die Felsenscheibe und erkannte dann den Pfad, der sich um die Felsen schlängelte und sich im Dickicht verlor. Das musste der Weg sein.
www.sabine-kalkowski-schriftsteller.de

Autor:

Sabine Kalkowski aus Bergkamen

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