Kleiner Knopf rettet Leben von Bergkamenerin
Ihr Leben lang war sie ein lebensfroher und kreativer Mensch. Dass Gisela Schmidt auch heute noch lachen, modellieren und gärtnern kann, hat die Bergkamenerin einem unauffälligen Knopf zu verdanken: Einem Notrufalarm, den sie seit Juli 2010 um den Hals trägt.
Als das Herz der 83-Jährigen im Oktober des selben Jahres morgens immer schwächer wurde, wachte sie auf und war wie gelähmt. Mit letzter Kraft drückte sie jenen Knopf und sendete so ein Signal an die Hausnotruf-Zentrale des Caritasverbandes für den Kreis Unna.
„Ich war nicht mehr in der Lage zu telefonieren“, beschreibt die Künstlerin, „weil mein Herz nicht mehr funktionierte und ich vollkommen neben mir stand.“ Nur wenige Augenblicke dauerte es, bis ein alarmierter Nachbar zur Hilfe eilte. Kurz darauf lag sie schon im Rettungswagen. Mehrere Stunden dauerte die lebensrettende Operation, die Rehabilitation nahm zwei Monate in Anspruch.
Ein zweiter Notfall vor drei Monaten verlief indessen etwas glimpflicher: „Mir war sehr schwindelig und übel, also habe ich mich im Wohnzimmer hingesetzt“, erinnert sich die Seniorin. „Ich wusste aber nicht, was ich tun sollte, also habe ich den Hausnotruf gedrückt.“ Ein alarmierter Nachbar kam, brachte sie zum Arzt, der sie in ein Krankenhaus überwies. „Da musste ich aber nur zwei Wochen bleiben“, meint Schmidt erleichtert.
„Wann immer ein Notruf in unserer Zentrale eingeht, werden zunächst die vorher festgelegten Kontaktpersonen angerufen“, erklärt Cäcilia Andrzejewski, beim Caritasverband für den Kreis Unna für den Hausnotruf-Dienst zuständig. Die hätten Schlüssel und könnten schnell zur Stelle sein, führt sie aus. Im Idealfall seien es drei Kontaktpersonen, die informiert werden, da zwei in manchen Fällen nicht genügten.
Nur dem kleinen, unauffälligen Knopf verdankt es Gisela Schmidt, dass sie noch immer all das tun kann, was sie am meisten liebt. In ihrem heimischen Atelier töpfert sie Figuren, derzeit Hühner aus Ton, pflegt tagtäglich ihr kleines Gartenparadies mit den selbst gestalteten Skulpturen darin und kümmert sich um ihre beiden Katzen. „Ich bin wieder richtig gut drauf“, resümiert sie, „aber ich weiß nicht, wie es gelaufen wäre, wenn ich den Hausnotruf nicht gehabt hätte.“
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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