Muss erst etwas Schlimmes passieren?
Raser in einer Spielstraße zeigen sich nicht einsichtig

Eine schöne Spielstraße, wären da nicht die Raser | Foto: Carsten Grunwald
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Traurig, frustriert und zum Teil wutgeladen sitzen die Eltern kleiner Kinder in der Spielstraße "Unter den Telgen" in Bergkamen-Weddinghofen an einem Tisch und beraten über Möglichkeiten, die sie ergreifen können.

„Ich habe noch niemanden überfahren“, so rechtfertigt sich ein Anwohner gegenüber den Eltern eines kleinen Kindes für seine Raserei berichtet ein Vater.
Rund 10 Familien mit kleinen Kindern haben Tag für Tag Angst um ihre Kinder, die in der verkehrsberuhigten Zone „Unter den Telgen“ wohnen. Die Raser hier, so scheint es, sind wohl die Mieter der Häuser, die kleine Kinder hatten als unsere Straße noch keine Spielstraße war berichten alle Eltern einstimmig. Wir wurden damals auf unmissverständliche Weise aufgefordert, langsam zu fahren. Dies haben wir getan, freiwillig, mit Rücksicht auf die kleinen Kinder. Heute fordern wir das gleiche von diesen Eltern und zum Teil auch von den Kindern der Eltern, die heute selbst schon Auto fahren.
Leider stoßen unsere Bitten auf taube Ohren so eine betroffene Mutter. Besonders schlimm sind die Zeiten, in denen die Kinder der anderen zur Schule gebracht und wieder abgeholt werden.
Unsere Kinder haben nicht die Möglichkeit einen Spielplatz zu nutzen. Auf dem Weg dorthin müssten sie Straßen überqueren, die wahrscheinlich noch gefährlicher sind als unsere Spielstraße, so eine besorgte Mutter.
„Wir fordern doch nur, dass sich alle Anwohner an die Verkehrsregeln halten“ so die Mutter eines kleinen Kindes.
„Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn mein Kind überfahren wird“ so der Vater eines 5-jährigen Mädchens. "Wir haben schon sämtliche Ämter der Stadt bemüht, aber kein Amt fühlt sich zuständig." Und die Polizei antwortete auf die Bitte um Geschwindigkeitsmessungen: „Wir brauchen eine Daseinsberechtigung“ Ob dies bedeutet, hier kann man kein Geld verdienen, weil einfach zu wenig Fahrzeugverkehr der zu überprüfen wäre da ist, mag Spekulation seitens der Eltern sein, liegt aber ihrer Meinung nach nahe. Eine Polizeibeamtin hat sich aber angeboten, Gespräche mit den „Rasern“ zu führen. Vom Erfolg dieser Gespräche, die die Eltern ja schon selbst geführt haben, ist aber niemand wirklich überzeugt.
„Muss denn wirklich erst ein Kind verletzt oder sogar getötet werden, damit die Menschen vernünftig werden? “ fragt eine andere Mutter.
Eine Spielstraße ist eine Spielstraße, die Verkehrsregeln gelten in Deutschland für alle Straßen, die so gekennzeichnet sind, ausnahmslos und für alle Anwohner.
„Einige Raser geben sogar extra Gas, wenn sie ein besorgtes Elternteil sehen, wohl wissend, dass ihnen ja nichts passieren kann, ergänzt ein Vater, der ebenfalls zu berichten weiß:
"Auch die Fahrer von Paketdiensten rasen hier, zeigen zwar Verständnis, aber antworten mit Zeitdruck. Kein Zeitdruck rechtfertigt einen Unfall mit einem Menschen! "
Wenn sich schon jetzt niemand für die Einhaltung der Sicherheit verantwortlich fühlt, was wird sein, wenn wirklich etwas passiert? Vielleicht würden ja einige bauliche Maßnahmen schon reichen, denn Schilder reichen ja wohl nicht aus.
Einige Anwohner rechtfertigten Ihre Raserei auch mit der massiven Motorleistung ihres Autos, damit kann man nicht so langsam fahren! Schalten dann aber auch mal gerne bis in den dritten Gang war die Aussage einer Mutter. Nur der Aufmerksamkeit und ständigen Präsenz der Eltern der betroffenen Familien allein, ist es zu verdanken, dass hier noch kein ernster Unfall passiert ist. Die betroffenen Personen und Familien möchten übrigens nicht namentlich genannt werden, da sie mit Repressalien rechnen müssen, wenn der Initiator bekannt werden würde. Übrigens: Die Familien, die sich nicht an die Geschwindigkeitsgrenzen halten, wissen sehr wohl, das Ordnungsamt der Stadt einzuschalten, wenn mal ein PKW, nicht der eigene natürlich, in der Spielstraße falsch parkt. Hier ist das Ordnungsamt stets zur Stelle und der Halter / Fahrer bekommt ein Knöllchen berichtet ein junger Vater.
In anderen Ortsteilen und Städten gibt es mit Sicherheit ähnlich gelagerte Fälle. Wie geht man dort damit um?
Ein Statement seitens der Polizei wird noch erwartet und auch an dieser Stelle veröffentlicht.

Eine schöne Spielstraße, wären da nicht die Raser | Foto: Carsten Grunwald
Ein Schild, das leider selbst bei einigen Anwohnern keine Beachtung findet! | Foto: Carsten Grunwald
Autor:

Carsten Grunwald aus Kamen

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