Im Zeichen von Corona
Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer zieht erstes Fazit
Seit vier Monaten ist Bergkamens neuer Bürgermeister Bernd Schäfer nun schon im Amt. Diese Zeit wurde vor allem durch die Pandemie geprägt. Aber auch andere Aspekte hebt er hervor.
Schäfer fühlt sich von Anfang an im Bergkamener Rathaus sehr gut aufgenommen und hat sich ins Tagesgeschäft eingearbeitet. Als Vorteil sieht er es an, nicht immer Anzug tragen zu müssen und auch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren zu können. Aber er musste sich auch an einiges Neues gewöhnen. „So sehe ich viel deutlicher, welche Herausforderung Corona auch für einige Abteilungen im Rathaus bedeutet. Besonders die Beschäftigten in den Kitas, der Schulverwaltung, dem Ordnungsamt, aber auch in der IT-Abteilung genießen zurzeit meinen ganz besonderen Respekt“, sagt er.
Seine erste Amtshandlung sei gewesen, sich einen höheren Schreibtisch zu bestellen. „Immerhin habe ich bei einer Körpergröße von 2,02 m etwas längere Beine als mein Amtsvorgänger…“, erklärt er schmunzelnd. „Nun im Ernst: Tatsächlich habe ich am 2. November aufgrund der aktuellen Situation als Allererstes den Corona-Krisenstab einberufen müssen.“ Generell war er viel im Einsatz. Zwischen Weihnachten und Silvester hatte er zwar einige Tage frei, war aber doch ab und an im Rathaus.
Auf die aktuelle Corona-Lage angesprochen erklärt Schäfer, dass Corona die ganze Situation überlagert habe. „Die Verwaltung habe ich außerhalb der Pandemie noch nicht erlebt.“ Unter anderem gibt es so nur Terminvergaben für Bürger, wofür es aber positive Rückmeldungen gab. „Die Leute sagen: Wenn ich einen Termin habe, weiß ich, dass ich drankomme.“ Er bedauert aber, dass etwa Bürgermeistersprechstunden derzeit nicht stattfinden können. Froh ist er, dass die Impfungen Entspannung bringen, besonders in Seniorenheimen und Krankenhäusern.
Da die Innenstadt so mit Einzelhandel besetzt sei wie andere Städte, wirke sich auch der derzeitige Lockdown weniger aus, erklärt Schäfer. „Wichtig ist mir für die Zukunft, dass wir bei Gewerbe-Neuansiedlungen auf hochwertiges Gewerbe mit zahlreichen, guten und vor allem auch qualifizierten Arbeitsplätzen setzen“, sagt er. So könnte man der Arbeitslosenquote von 9,8 Prozent (Stand Februar) begegnen. Auch für die Nachnutzung der ehemaligen Turmarkaden-Fläche werden zum Beispiel regelmäßige Gespräche geführt.
Schäfer lobt besonders den Winterdienst, der gut gearbeitet habe. „Auch die Müllabfuhr war trotz widriger Bedingungen im Einsatz. Teilweise waren die Mitarbeiter Tag und Nacht unterwegs.“ Bei einigen Straßen will er Gespräche mit dem Kreis über die Zuständigkeit führen. „Es macht ja keinen Sinn, wenn wir einige Straßen nicht freiräumen, nur weil sie in der Kreiszuständigkeit liegen“, findet er.
Für die kommende Zeit hat Bergkamen einige Bauprojekte auf der Agenda. „Zu nennen ist hier neben den Planungen für den neuen Jahnschulstandort und für eine neue Wache der freiwilligen Feuerwehr in Oberaden die KiTa Mikado. Ebenfalls werden Gespräche zur Vorbereitung eines Baubeschlusses durch den GSW-Aufsichtsrat für ein Ganzjahresbad in Bergkamen laufend fortgeführt“, sagt er. Besonders positiv hebt er die Illumination des Rathausviertels hervor, die als „Ersatz“ für die ausgefallenen Weihnachtsmärkte gedacht waren. „Wir schauen, ob wir das dieses Jahr wieder machen.“
Für seinen Amtsvorgänger Roland Schäfer – wie schon oft erwähnt, nicht verwandt und nicht verschwägert – hat er lobende Worte: „Er hat viel Gutes für Bergkamen bewirkt. Die Spuren seiner langjährigen Tätigkeit als Bürgermeister sind in dieser Stadt vielerorts sichtbar.“
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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