"Wilde Liebe": Drei Rehgehege zum Kuscheln und eins zum Schlachten

Die Hirsche Flecki (l.) und Fridolin fressen Rolf Humbach auch mit überkreuzten Armen aus der Hand.
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Flecki und Fridolin sind ganz aufgeregt: Gleich gibt es wieder Äpfel und Kartoffeln für die beiden Hirsche und ihre Damwildherde. Gezüchtet werden sie von Rolf Humbach, der regelmäßig Besuch von Schulklassen erhält.

Zehn- bis 15 mal im Jahr kommen Kinder der Gerhard-Hauptmann-Schule, der Jahnschule und anderer Schulen zu Besuch. Neben dem Damwild lernen die Kinder auch die Natur kennen und finden beispielsweise Kröten. „Sie dürfen auch unter Aufsicht Trecker fahren. Sogar Fünfjährige sind dann ganz stolz“, erzählt Humbach, der viele Jahre Vorsitzender des Verbandes landwirtschaftlicher Wildhalter war. Auch Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. Der Besuch ist kostenfrei.

Die Damwildzucht betreibt Humbach seit Ende 2008. Seine Tiere werden artgerecht und natürlich gehalten und gefüttert. Vier Gehege mit insgesamt sieben Hektar besitzt er; zwei in Oberaden, eins in Dortmund-Kurl und eins in Lünen. Dort wird auch geschlachtet. Humbach schießt selbst. „So erspare ich den Tieren den qualvollen Tiertransport. Es sind aber nur die Tiere in Lünen, die ich schlachte. Zu diesen haben die Besucher keinen Kontakt und ich baue auch keine Beziehung zu ihnen auf“, verrät er. Aus den anderen Gehegen kommen nur die Jungtiere nach Lünen. Flecki und Fridolin etwa könnte er nicht schlachten. „Ich will keine Namen auf meinem Teller“, sagt der Bergkamener.

Unterstützt wird Humbach regelmäßig von Max. Der Neunjährige wurde durch Zufall auf das Wildgehege aufmerksam und gab Kastanien zum Füttern ab. Er hilft nun schon seit gut fünf Jahren kräftig mit und hat auch keine Scheu vor den beiden Hirschen. „Flecki“, ruft der Bergkamener und füttert das große Tier aus der Hand.

Auch die Anwohner des Geheges freuen sich über die Tiere. „Die Nachbarn können so im Wohnzimmer sitzen und auf das Wildgehege schauen“, sagt Humbach. „Nebenbei passen sie auch ein bisschen auf meine Tiere auf“, sagt Humbach, der zuhause zwei Schweine mit den Namen „Schnitzel“ und „Pommes“ hat.

Humbachs Tiere haben regelmäßig Appetit auf Kastanien. Deshalb freut sich der Wildhalter, wenn Besucher ihm, genau wie Max, welche bringen, gerne säckeweise. Wer welche abgeben möchte, kann sich jederzeit bei Rolf Humbach unter Tel. 0174/2416939 melden.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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