Mit Tunika und Gladius in Bergkamens Gegenwart

Paulinus Pompeius Pacifer (Matthias Laarmann) | Foto: Christoph Volkmer
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Viele kennen die alten Römer nur aus den Comicabenteuern eines kleinen, flügelbehelmten Galliers und seines hinkelsteintragenden Freundes. Dabei gibt es auch im Kreis Unna in Bergkamen die Möglichkeit, das römische Leben kennen zu lernen, da die XV. (fünfzehnte) römische Legion hier stationiert ist.
Der Stadtspiegel Kamen konnte mit drei waschechten Römern sprechen. Paulinus Pompeius Pacifer ist der General der Legion. Arminius Secundus kümmert sich um Lederarbeiten, und Urbanius Nestor ist der Arzt der Gruppe.
Generell fühlen sich die drei in unserer Zeit wohl, aber einige Einwände haben sie doch. Bei der Kleidung etwa bevorzugen die Römer ihre gewohnte Tunika. „Sie ist viel angenehmer bei warmen Temperaturen als Hosen, die wir nur von den Kelten oder Germanen kennen. Bei uns Römern gilt es eher als verweichlicht, Hosen zu tragen“, sagt Pacifer. „Wolle wärmt auch bei Nässe“, ergänzt Urbanius. Aber auch im Winter hält die Kleidung warm. Das musste sie auch: „Die Winter waren hier in Germanien härter als in Rom“, sagt Secundus.
Auch das Essen war zu römischer Zeit anders. Es wurde weitaus weniger Fleisch verzehrt. In unserer Gegenwart sind es über 90 Kilo im Jahr, während man in der Antike mit sechs bis acht Kilo auskam, erklären Pacifer und Secundus. „Die römische Küche ist mehr vegetarisch“, beschreibt Pacifer. Es wurde viel Getreide verwendet, auch in Eintöpfen. „Es machte satt und war nicht so ein Überfluss wie heute“, so Secundus.
Das Römerlager Oberaden ist ein Bodendenkmal, von dem man nicht mehr viel sieht. „Dabei war es das größte römische Heerlager nördlich der Alpen“, erklärt Urbanius. Auch römische Villen wurden auf dem Gelände entdeckt.
In der Römerabteilung im Stadtmuseum Bergkamen können Besucher unter anderem antike Rüstungen der Legionäre sehen. Aber auch Ausgrabungsstücke aus Alltag und Kunst sind zu betrachten. Beim Museum gibt außerdem es einen archäologischen Lehrpfad, auf dem man die römische Geschichte Bergkamens kennen lernen kann.
Freunde von Gaius Iulius Caesar sind die drei Römer übrigens nicht. „Er hat oft fragwürdig gehandelt und war sehr blutrünstig“, sagt Pacifer. „Er war aber auch zu weich, sonst wäre er nicht ermordet worden“, ergänzt Secundus.

Paulinus Pompeius Pacifer trägt im realen Leben den Namen Matthias Laarmann, Arminius Secundus heißt in Wirklichkeit Wolfgang Hoffmann und Urbanius Nestor Peter Urbanika. Alle drei sind Mitglieder der Römergruppe „Classis Augusta Drusiana“, die das römische Leben und die Geschichte des Lagers Oberaden nachstellt. Die Gruppe sucht noch neue Mitglieder. Infos gibt es bei Matthias Laarmann (matthias.laarmann[at]web.de).

Paulinus Pompeius Pacifer (Matthias Laarmann) | Foto: Christoph Volkmer
Urnbanius Nestor (Peter Urbaniak), Rubea Urbania Secunda (Inge Urbaniak) und Paulinus Pompeius Pacifer (Matthias Laarmann) zeigen das Leben der antiken Römer. | Foto: Christoph Volkmer
Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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