Neues Boot für die Bergkamener Feuerwehr
Schlagkräftig dank moderner Technik auch auf dem Wasser
Die Bergkamener Feuerwehr kann sich über Arbeit nicht beklagen. Zahlreiche Einsätze hielten die ehrenamtlichen Brandschützer in den letzten Tagen auf Trapp. Doch nicht nur auf dem Land sind die Einsatzkräfte technisch gut aufgestellt. Auch die Gefahren auf dem Wasser können sie durchaus meistern.
Das Einsatzgebiet der Bergkamener Feuerwehr auf dem Datteln-Hamm-Kanal erstreckt sich bis zu Stadtgrenzen von Lünen und Hamm. Meistens sind es Tiere, die lebendig oder tot geborgen werden müssen. Möglich ist aber auch die Bekämpfung von Schiffsbränden oder Menschenrettung. Für diese Aufgaben stand bislang ein über dreißig Jahre altes Boot zur Verfügung, welches aufgrund seines Alters mehr und mehr Probleme bereitete. Der Bootsmotor musste bereits ersetzt werden und die Beschaffung von Ersatzteilen gestaltete sich immer schwieriger. Am Donnerstag, 29. Dezember, wurde aus diesem Grund ein Nachfolger offiziell in den Dienst gestellt. Wie auch beim Vorgängermodell fiel die Wahl auf den renommierten Hersteller "Barro", dessen Aluminiumboote bei vielen Organisationen und auch bei der Polizei im Dienst stehen.
Hersteller setzt auf individuelle Lösungen
Jens Markert von der Löscheinheit Rünthe hierzu: " Jedes Boot von dieser Firma wird individuell für den Kunden ausgestattet." So auch das Bergkamener Exemplar. So verfügt das neue "MZB" unter anderem über eine absenkbare Bugklappe, die zum Beispiel das Bergen von Tierkadavern deutlich vereinfacht. Des Weiteren befinden sich am Heck zwei kleinere Arbeitsplattformen. Der 100-starke Außenbordmotor ist stärker und erheblich leiser als der Vorgänger am alten Boot. Zum Schutz von Tauchern ist die Schraube mit einem Ring versehen. Neu ist auch die eingebaute Tragkraftspritze, die das Löschwasser unter dem Wasserspiegel einzieht und es über einen C-Schlauch zu einem fest montierten Hohlstrahlrohr am Bug befördert. Für ausreichend Licht bei Einsätzen in der Dunkelheit sorgen zwei mobile Suchscheinwerfer am Bug. Ein absolut technischer "Leckerbissen" in dieser Bootsklasse ist allerdings ein Echolot im Bootsführerstand, der es ermöglicht, den Grund des Kanals nach Gegenständen oder schlimmstenfalls auch nach leblosen Personen abzusuchen.
Dass im Einsatzfall genug Personal zur Verfügung steht, die das Boot fahren kann und darf, ist übrigens kein Problem für die Feuerwehr."In der Löscheinheit Rünthe gibt es dreißig Einsatzkräfte, die über den hierfür notwendigen Sportbootführerschein Binnen verfügen", erklärt Dirk Kemke, Chef der Bergkamener Feuerwehr.
Das 5,50 m lange Aluminiumboot kostete die Stadt Bergkamen in dieser Ausstattung 89.000 Euro.
Autor:Jörg Prochnow aus Kamen |
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