Abriss und Sanierung
Caritas startet Bauphase am Seniorenhaus St. Joachim in Arnsberg
Die Verantwortlichen des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern hatten kürzlich in den Garten des Seniorenhauses St. Joachim in der Arnsberger Grafenstraße eingeladen, denn sie wollten der Öffentlichkeit die jetzt beginnende Umbauphase des Gebäudes erläutern.
Friedhelm Wolf, Vorsitzender des heimischen Caritasrates, erklärte die Notwendigkeit der Maßnahme: „Das Wohn- und Teilhabegesetz wurde zur Entwicklung und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientierten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere oder pflegebedürftige Menschen sowie Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen in Kraft gesetzt. Abschnitt 1 regelt die Anforderungen zur Wohnqualität in stationären Wohneinrichtungen.“ So müssen mindestens 80 Prozent der angebotenen Räumlichkeiten Einzelzimmer sein. Bei St. Joachim sind 100 Prozent geplant. Die Sanierungen in Sankt Anna (Arnsberg), Klostereichen (Hüsten) und St. Franziskus (Sundern) sind so gut wie abgeschlossen, somit könnte das Augenmerk auf die Immobilie in der Bezirkshauptstadt gerichtet werden.
Ausweichquartier auf dem Schreppenberg
Marek Konietzny, kaufmännischer Vorstand des Caritasverbandes, gab einen Einblick in den Ablauf: „Zwar laufen die Planungen schon seit einiger Zeit, zunächst musste jedoch das Seniorenhaus St. Elisabet auf dem Schreppenberg als Ausweichquartier für die Bewohner von St. Joachim fertiggestellt werden.“ Während der Bauphase stehen nur 20 Plätze zur Verfügung. Denn die Tätigkeiten sind so umfangreich, dass eine Umsiedlung der restlichen Bewohner für eine begrenzte Zeit die beste Lösung darstellt. Dass die Notwendigkeit dieser einschneidenden Baumaßnahme gegeben ist, bestätigte Kathrin Gries, Fachbereichsleiterin Pflege und Wohnen, und beschrieb die aktuelle Lage des 2015 übernommenen Hauses: „Die bauliche Situation benötigt dringend eine Anpassung an gesetzliche Vorgaben und an die Standards unseres Caritasverbandes.“ Es ist bereits das vierte Projekt, welches gemeinsam mit dem Architekturbüro Steinke & Zils aus Herten realisiert wird. Rainer Steinke stellte den Besuchern das Vorhaben detailliert vor: „Nach dem Umbau stehen 76 Plätze für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung, somit wird das Angebot von derzeit 59 Plätzen erhöht.“
Gesamtkosten rund 5,9 Millionen Euro
Im ersten Schritt wird der Altbau direkt an der Straße abgerissen. Er weicht einem mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Arnsberg abgestimmten Neubau, der sich optimal in das Straßenbild einfügen wird. Danach ist die Sanierung des 1993 errichteten dahinterliegenden Neubaus vorgesehen. „Die Gesamtkosten betragen rund 5,9 Millionen Euro“, erklärt Konietzny. „Wir horten kein Geld, alle unsere Überschüsse fließen zum Wohle der Bewohner zurück in die Häuser“, freut sich Friedhelm Wolf über eine sichere Finanzierung. Es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren geplant, danach steht ein Haus zur Verfügung, das den modernsten räumlichen Anforderungen entspricht, zudem die Konzepte einer sozialräumlichen Ausrichtung einer stationären Einrichtung erfüllt. „Wir bekommen beispielsweise mit dem neu entstehenden Café ein wahres Herzstück“, so die Einrichtungsleiterin Andrea Bertram. „Die Öffnung unserer Einrichtung zur Stadt gibt Bewohnerinnen und Bewohnern aber auch den Angehörigen und Besuchern neue Begegnungsmöglichkeiten.“ „Ich bin dankbar, dass wir bei allen Beteiligten und den Nachbarn auf großes Verständnis gestoßen sind. Dies gilt insbesondere für die Mehrbelastungen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, schließt Friedhelm Wolf das Informationstreffen ab.
Text: Peter Benedickt
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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