Schützenfest in Neheim - es lebe der König: Mit 163 Schuss zum Titel
Neheim. Der Neheimer Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist blieb zum letzten Wochenende auch nichts erspart: Das Wetter zeigte sich nur noch am Samtag von seiner guten Seite - Festzug und Vogelschießen fanden bei strömendem Regen statt.
Tüchtig durchgeweicht waren die Neheimer Schützen und ihre Gäste im Festzug schon am Sonntagabend. Mit gewechselter oder getrockneter Garderobe ging´s am Montagmorgen dann aber trotzdem bestens gelaunt unter die Vogelstange.
Gut gelaunt unter die Vogelstange
Oberst Andreas Cloer begrüßte seine Schützenbrüder und -schwestern sowie die Jäger und die vielen Gäste, die sich das Vogelschießen nicht entgehen lassen wollte. Aber nicht, ohne nochmal an den „Finder“ seines Schützenhutes zu appellieren. Jetzt könne der Hut noch ohne Strafe zurück gegeben werden...
Kein Hut für den Oberst, aber das Schießen begann doch in gewohnter Weise mit den Ehrenschüssen auf den Vogel im frisch renovierten Kasten. Mächtig wurde der Vogel von einer großen Zahl motivierter Schützen unter Beschuss genommen. Für das erste Highlight auf der Vogelwiese sorgte aber wie schon vor zwei Jahren Michael Kamphaus: Mit dem Abschuss des Reichsapfels sicherte er sich auch gleich ein 30-Liter-Fässchen.
Reichsapfel - gefüllt mit 30 Liter Bier
Kommentator bei den Schützen war Jörg Gothe, der nur wenig später Wolfgang Spitthoff als erfolgreichen Schützen auf die Krone nennen konnte. Angeblich um die Gewehre etwas abkühlen zu lassen wurde eine Schießpause vereinbart, in der die Schützen ein Versprechen von Sonntag einlösten und den Jägern - vor allem denen aus der 3. Kompanie - ein Lied aus deren eigener Fibel zum Vortrag brachten. Der „Männerchor der Schützenbruderschaft“ wurde darauhin mächtig gefeiert. Kaum erwähnenswert, dass der linke Flügel genau in dieser Zeit eigenmächtig aus dem Kasten fiel.
Männerchor der Schützenbruderschaft
In der zweiten Runde des Vogelschießens ließen sich Vater und Sohn Reuther es nicht nehmen, gemeinsam auf den Vogel zu schießen. Raimund Reuther sicherte sich dabei das Zepter des Vogel, das jetzt einen Ehrenplatz bekommen soll.
Fast eine Stunde war der Vogel dann schon unter Beschuss genommen worden, als das angerupfte Federvieh nach einem Treffer von Michael Kamphaus in Gänze aus dem Kasten fiel. Doch zu früh gejubelt: Bei der Nachschau durch den Vorstand wurde befunden: „Da hängt noch was im Kasten...!“
"Da hängt noch was im Kasten..."
Also weiter... Abermals konnte noch kurz gejubelt werden, doch der Schuss sollte auch nicht der letzte sein. Mit dem 163. Schuss machte aber schließlich Sebastian Ricke den Deckel ´drauf: Er holte auch das letzte Stückchen Holze von der Befestigung aus dem Kasten: Der Kompanieleiter der 2. Kompanie wurde stürmisch gefeiert.
Sebastian Ricke, 31 Jahre alt, ist Kundendiensttechniker bei der Fa. Gebro Herwig. Zur Königin erkor sich Ricke die gleichaltrige Saskia Bours, die im Neheimer Fitnessstudio „friends“ als Fitnesstrainierin arbeitet. Zur Proklamation des neuen Königspaares im Festzelt hatten ihr die Schützen mit Springseilen und Fitnessbändern einen sportlichen Empfang bereitet.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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