NRW-Stiftung überreicht 15.000 Euro an Förderverein
Rodentelgenkapelle in Bruchhausen: Die Sanierung geht weiter
„Erst als der Putz an der Außenfassade entfernt war, konnten wir das gesamte Ausmaß der Schäden überblicken“, zeigte sich Dieter Ischen darüber erschrocken, was er zu sehen bekam. Die Sanierung historischer Gebäude ist oft wie eine Wundertüte, zu Beginn ist meist nicht zu erkennen, was auf die Bauherren zukommen. So war es auch bei der Rodentelgenkapelle in Arnsberg-Bruchhausen.
„Die Wände bestehen aus Grauwacke mit einem hohen Schieferanteil“, erklärte der Fachmann. „Die Steine haben sich zersetzt, es sah aus wie Bahnschotter. Je mehr Putz abgemacht wurde, umso mehr Löcher haben wir entdeckt.“ Dazu gab es unerwartete Schwierigkeiten: „Der erste Stein, den wir hatten, ließ sich nicht hauen. Aber inzwischen bekommen wir geeignetes Material aus Obertudorf.“ Denn die Bausubstanz musste passgenau bearbeitet werden, ein Steinmetz war nur damit beschäftigt auf Anweisung der Maurer die Steine millimetergenau herzustellen.
30 Tonnen Naturstein verbaut
Insgesamt 30 Tonnen Naturstein wurden zusätzlich verbaut. „Nicht nur zusätzliche Arbeit entstand, zusätzliche Kosten ebenfalls“, sah Norbert Hollmann vom Kirchenvorstand und gleichzeitig gemeinsam mit Dieter Ischen Bauleiter Probleme. „Deshalb sind wir froh, dass die NRW-Stiftung uns ein weiteres Mal unter die Arme greift.“ Um die Tätigkeiten des Fördervereins Rodentelgenkapelle, der sich schon seit mehr als zehn Jahren für das Gebäude engagiert, zu unterstützen, war der Stiftungsvorsitzende Eckard Uhlenberg, ehemaliger Landtagspräsident, mit einem Förderbescheid in der Tasche nach Bruchhausen gekommen. „Die NRW-Stiftung hat sich auf die Fahnen geschrieben, Schönheit und Vielfalt zu erhalten, deshalb ist unter anderem die Rodentelgenkapelle in Düsseldorf schon ein fester Begriff“, verkündete der Ex-Politiker, der aus dem nahen Werl-Büderich stammt. „Wir wollen die Sanierung mit weiteren 15.000 Euro unterstützen.“ Weil es sich bei diesem Objekt lohnt, betont er zusätzlich.
„Diese Hilfe war bitter nötig.“
„Diese Hilfe war bitter nötig“, strahlte Förderverein-Vorstandsmitglied Edwin Müller. „Sonst hätten wir nur noch ein paar Tage arbeiten können, dann wäre mangels finanzieller Mittel ein Baustopp erfolgt.“ Nun hoffen die Verantwortlichen auf Fertigstellung im Oktober.
Infoveranstaltung am 15. September
Um den Anwohnern einen Einblick in den Fortschritt und die weiteren Maßnahmen zu geben, wird am Dienstag, 15. September, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Dabei teilen wir auch mit, wie sich die unmittelbare Umgebung des Gebäudes demnächst präsentieren wird“, so Norbert Hollmann. „Denn die Stadt hat inzwischen Planungsgelder in den Haushalt eingestellt, eine Sichtachse wie zu Wallfahrtszeiten soll entstehen.“ Der Innenraum ist inzwischen so gestaltet, dass durchaus Aktivitäten stattfinden könnten, doch: „Corona verhindert, dass der Chor nicht auftreten kann. Oder die Theatergruppe ihre Proben durchführt.“ Die Hoffnung ist aber groß, dass 2021 alles nachgeholt werden kann. „Wenn die Coronazeit endlich vorbei ist, werden wir die Öffentlichkeitsarbeit auf alle Fälle intensivieren“, versprechen die Vorstandsmitglieder des Fördervereins.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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