Prunksitzung in Neheim: Die (gelungene) Mischung macht´s!
Neheim. Den närrischen Nagel auf den Kopf getroffen hatte am letzten Wochenende die Karnevalsgesellschaft (KG) Blau-Weiß Neheim. Die große Prunksitzung im Neheimer Kaiserhaus traf zudem den Geschmack der Besucher, die fast ausnahmslos verkleidet teilnahmen.
Seinen ersten - im wahrsten Sinne des Wortes - großen Auftritt hatte am Samstag das neue Bühnenbild der KG Blau-Weiß. Eigens zum Verdecken des „langweiligen“ Samtvorhangs gemalt, sorgte die künstlerische Kreation für einen echten Hingucker.
KG-Präsidentin Gertrud Franke, die den Abend wieder locker leitete, dankte auf der Bühne noch einmal dem Kunstkurs des St. Ursula-Gymnasiums unter der Leitung von Haimo Hieronymus, der bei der Umsetzung des Projektes ganze Arbeit geleistet hatte. Die wurde zum von der Sparkasse als Sponsor der Aktion unterstützt. Vom Publikum gab´s dafür gleich die erste Rakete des Abends.
Masken und Magie
Keine Mühe hatten die Neheimer Karnevalisten, ihrem anspruchsvolle Motto für die Session („Masken und Magie - Karneval verzaubert Sie“) auch die entsprechenden Taten folgen zu lassen. Natürlich gehörte nach dem Einmarsch aller Gesellschaften auf die Bühne auch die Vorstellung der Kinderprinzessin Melissa dazu, die auf der Bühne gefeiert wurde.
Im Anschluss daran wurden den Gästen ein abwechslungsreiches Programm präsentiert, das mit Tänzen, Musik und Büttenreden für jeden etwas bereit hielt. Seinen Blick auf die Geschehnisse in der Stadt Arnsberg richtete Bacchus in gewohnter Weise. Von den Finanzen über die Schulpolitik („Schulkarussell“ in Arnsberg) bis zum neuen Arnsberger Stadtlogo reichte der mahnende Zeigefinger Bacchus´, der den Politikern u.a. eine bessere Kommunikation ins Hausaufgabenheft schrieb.
Nach einer Stunden schon auf den Stühlen
Gerade mal eine Stunde war vergangen, da stand man im Kaiserhaus schon auf den Stühlen: Die Ballsportfreunde Hachen spielten auf aberwitzigen Instrumenten einen bekannten Karnevalsschlager nach dem nächsten und brachten einen riesigen Stimmungsschub in die Sitzung. Von dem profitierten auch die Neheimer Tanzgarden, die vor bestens gelauntem Publikum ihren Gardetanz präsentierten.
Wieder in die Bütt ging´s mit den „Putzfrauen“ von der kfd (Neheim und Bergheim). In Dienstkleidung schwadronierten die beiden Damen auf der Bühne über die Probleme und Krankheiten des täglichen Lebens, zu denen von ihnen vor allem die Männer und ihre Gewohnheiten gezählt wurden.
Der Geist vom Neheimer Licht
Als neues Licht aus der Reihe der sogenannten Eigengewächse bei der KG Blau-Weiß betrat Andreas Lange, der „Geist vom Neheimer Licht“, die Bühne. Seine Premiere in Neheim erhellte nicht nur eine alte Baustellenlaterne, sondern auch die Rückschau auf eingesperrte Kinderprinzenpaare sowie weiteres „Pleiten, Pech und Pannen“ des Lebens.
Wieder auf die Stühle ging´s zur Musik des Fanfarencorps Lendringsen, die Hit um Hit ´runterspielten und noch Zugaben hinlegen mussten. Einmal auf den Stühlen konnte man auch gleich da bleiben, denn die Showtänze der Damentanzgarde (musikalische Flugreise um die Welt) und der Formation ShowMotion hielten die Zuschauer in Atem. Letztere als Hexen verkleidet - wie beim Tanz in der Walpurgisnacht.
Tanz in der Walpurgisnacht
Es waren nicht nur ihre Erlebnisse in der Einkaufsstadt Neheim, die Hettwich vom Himmelsberg, ein Wohnort in Attendorn, zum Besten gab. Mit schnodderiger Stimme, wie man sich von der Ur-Sauerländerin nicht anders erwartet hätte, reagierte sie auch auf spontane Eindrücke des Abends, was vor allem die Gäste in den vorderen Reihen zu spüren bekamen.
Sein breites Repertoire ließ zu vorgerückter Stunde - längst hatte man den gesteckten Zeitplan verlassen - Reinhard Liess im Saal erklingen: Mal als Howard Carpendale, mal als Elvis holte sich der Stimmenimmitator seinen Applaus auch direkt im Publikum ab.
KG-Prinz als Helene Fischer
Das kann ich auch, fühlte sich bei der Zugabe KG-Prinz Jörg als „Helene Fischer“ in 2,10 Meter befleißigt. Die Möppel-Boys holten ihn als Topact in ihre Show die von ihnen akrobatisch einiges abverlangte. DJ Eifelfetz, der die ganze Prunksitzung begleitet hatte, leitete mit dem Finale aller Akteuere einen beschwingten Abschluss der Prunksitzung ein, der sich noch etwas hinzog.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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