Jüdischer Friedhof in Neheim nimmt Gestalt an

Franz-Josef Schulte, (re.) mit Mitgliedern des Heimtabundes Neheim-Hüsten, freute sich gemeinsam mit Vertretern der Lokalpolitik über das bislang Erreichte. Fotos: Albrecht
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  • Franz-Josef Schulte, (re.) mit Mitgliedern des Heimtabundes Neheim-Hüsten, freute sich gemeinsam mit Vertretern der Lokalpolitik über das bislang Erreichte. Fotos: Albrecht
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Die Freude war groß, als man im Zuge der Arbeiten zur Renaturierung der Ruhr in Neheim längst verschollen geglaubte Grabsteine wiederfand. Ganz besonders der Grabstein von Noah und Betty Wolff überraschte die Heimatfreunde.

Zur Erinnerung an die Möhnekatastrophe vor 70 Jahren, die in der letzten Woche mit Gedenkfeier, Kranzniederlegung und Ansprachen begangen wurde, konnte auch das neue Gesicht des ehemaligen Judenfriedhofs in Neheim vorgestellt werden.

Judenfriedhof Neheim

„Diese Fläche ist jetzt wieder als Friedhof zu erkennen“, sagte der Vorsitzende des Heimatbundes Neheim-Hüsten, Franz-Josef Schule im Beisein von Mitgliedern sowie Vertretern der Lokalpolitik. Dabei, so Schulte, sei es Gelungen auch den erhofften Zeitrahmen für die Wiederherstellung einzuhalten.

Vor allem der Fund alter Grabsteine, wie dem des Ehepaares Wolff, habe für die Arbeiten neue Impulse gegeben. Insgesamt hatte man in der Ruhrböschung fünf alte Grabsteine wiedergefunden, deren Inschriften noch gut erkennbar sind. Schulte dankte der mit der Wiederherstellung beauftragten Firma Hilligsberg aus Arnsberg, die geholfen haben, dem Friedhof wieder ein Gesicht zu geben.
Der alte Friedhof der ehemals jüdischen Gemeinde (mit einst 172 Mitgliedern) in Neheim wurde 1850 gegründet. Zehn Jahre später fand hier in Neheim die erste Beerdigung statt. Die bei den Arbeiten wiedergefundenen Grabsteine galten 70 Jahre lang als verschollen im Ruhrtal.

Heimatbund Neheim-Hüsten

Bei der Übergabe der Grabsteine an den Heimatbund, erklärte Schulte die Struktur des Friedhofs, die nach und nach weiter vervollständigt werden solle. So seien die Arbeiten auf dem als Bodendenkmal geschützten Fläche in der Nähe des Ruhrtalradweges noch längst nicht abgeschlossen. In Kürze werde auch der Zugang zum Friedhof hergerichtet. Eine Erklärungstafel solle folge.
Schon jetzt hat die 2. Kompanie des Neheimer Jägervereins (er hat die Synagoge als Vereinshaus gekauft) die Pflege des Friedhofs übernommen und bereits erste Hand angelegt. Die offizielle Übergabe des Friedhofs soll am 9. November erfolgen.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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