Gloria in excelsis Deo - Neuer Chor Neheim singt H-Moll-Messe von Johann S. Bach
Neheim. Sie proben in Bonn und in Neheim, sie geben Konzerte in Bonn und in Neheim: Die Kooperation zwischen dem Neuen Chor Neheim und dem Vokalensemble Kontrapunkt Bonn läuft gut. Am Wochenende machte man sich wieder gemeinsam an die Vorbereitung der großen Messe in H-Moll von Johann Sebastian Bach.
Seit 25 Jahren steht der „Neue Chor Neheim“ mit seinen Sängerinnen und Sängern nun schon auf der Bühne. 1988 gegründet hat man schon einige Werke auf die Bühnen gebracht.
„Der Titel des Chores ist nicht mehr ein Programm, sondern längst zum Eigennamen geworden“, sagt Chorleiter Hartwig Diehl. Als Kantor an der St. Johannes-Kirche und jetzt für den Pastoralverbund tätig, gehört neben der Kirchenmusik auch die Leitung eines Chores sowie die Ausbildung neuer Chorleiter zu seinen Aufgaben.
Ausbildung neuer Chorleiter
„Etwa alle zwei Jahre nehmen wir uns ein größeres Projekt vor“, schildert Diehl in der Kaffeepause zwischen den Proben im Pfarrheim St. Josef weiter. So bereite man sich schon seit dem letzten Jahr auf das große Konzert vor, das es am Sonntag, 16. März in Neheim zu hören gibt. Für die „Messe in H-Moll“ hat man neben den eigenen 30 ständigen Mitgliedern einige Sängerinnen und Sänger wieder aktiviert. Und die Zusammenarbeit mit dem Chor aus Bonn bringt unter der Leitung von Marc Mönig nochmal gut 60 Stimmen Verstärkung, genug für das große Werk.
Zwei Workshops und eine Generalprobe, das sollte reichen, um das Werk so einzuüben, und ein großes Publikum in der Pfarrkirche St. Petri Hüsten begeistern zu können. Dafür werden auch beim zweiten Workshop in Neheim Teile des Werkes immer wieder und wieder geprobt. Durchhalten - heißt es für die Sängerinnen und Sänger im Alter von 16 bis 60 Jahren. Ein paar Scherze oder auch der ungewollte Versprecher lockern die Runde auf.
Schwerpunkt auf oratorischen Werken
„Unser Schwerpunkt liegt seit Jahren auf oratorischen Werken für Chor, Orchester und Solisten“, beschreibt der Neheimer Chorleiter. Die rund 30 Mitglieder des Neuen Chors wollen es auch so, bewusst haben sie sich diese „ernste“ Musik ausgesucht. Es seien die großen geschlossenen Werke, an denen man gerne und intensiv arbeite, so Diehl.
Wenn man am 9. März in Bonn gesungen hat, dann soll nur eine Woche später das Konzert in der Petri-Kirche in Hüsten folgen. Gute zwei Stunden Zeit sollten sich die Gäste nehmen und das opulente Werk Bachs in vollen Zügen genießen zu können. Die „h-Moll-Messe“ gilt als eine der bedeutensten geistlichen Kompositionen und ist Bachs letztes großes Vokalwerk.
Werk mit 18 Chorsätzen und 9 Arien
Besucher des Konzertes dürfen 18 Chorsätze und 9 Arien erwarten. Bach komponierte das Werk 1733. Neben dem Chor sind Vokalsolisten und einer reich besetztes Orchester für die Aufführung erforderlich. Unter der Gesamtleitung von Hartwig Diehl spielt dazu das „Sinfonieorchester Ruhr“.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Neuen Chor Neheim und dem Vokalensemble Kontrapunkt Bonn läuft schon etwas länger. „Vor zehn Jahren hat es erstmals ein gemeinsames Programm gegeben“, erinnert sich Diehl. Im März wird die Messe von Bach nach dem Messias, der Carmina Burana oder dem Paulusoratorium nun schon der sechste gemeinsame Auftritt mit dem Bonner Chor sein. Dessen Chorleiter Marc Mönig war einst Orgelschüler bei Hartwig Diehl.
In Sachen Nachwuchs gut aufgestellt
Um den Nachwuchs macht man sich keine Sorgen. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Diehl. Doch trotzdem: Neueinsteiger sind stets willkommen, Proben immer mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr im Pfarrheim St. Johannes. „Es gibt kein Casting oder so“, lacht Diehl, einfach probieren. Zwar gibt´s auch Stimmschulung und Begabtenförderung, das Singen im Chor habe aber auch etwas von „musikalischem Breitensport“, so Diehl. Und die Mitglieder? Sie suchen den Ausgleich zur Arbeit und mögen die Entspannung auf der einen und die Gemeinsamkeit auf der anderen Seite. Man hört´s...
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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