Dem Schützenfest in Hüsten lacht die Sonne... und viele Menschen dazu!
Hüsten. „Keine Angst, wir haben noch genug Munition“, ermunterte Kommentator Bernd Rahmann am Montag auf der Vogelwiese der Hüstener Schützen. Schon über eine Stunde lang hatte man den Aar von Marcel Monhoff unter Beschuss genommen...
Das ist ja vielleicht ein schräger Vogel - hätte man am Montag gerne zum stolzen Aar gesagt, den die Königsanwärter der Schützenbruderschaft Hüsten unter dem Schutz des Heiligen Geistes unter Beschuss genommen hatten. Aber so wie sich das diesjährige Vogelschießen schon bei der Jugendkompanie andeutete, sollte es wohl weitergehen.
Beitrag zum Königsschießen
Die Jugendkompanie war mit ihrem Beitrag zum Königsschießen erste kurz nach Zehn gestartet, in einer Zeit, als die Hunderten von Zuschauern auf der Vogelwiese noch an ein zügiges Ende dachten. Im Kasten zappelt der Geck, der aufgrund widriger Temperaturen mit einem Bademantel bekleidet war.
Schnell hatte sich eine motivierte Truppe heraus kristallisiert: Daniel Dembinski, Niklas Wellie und Lennard Dietz wollten dem Geck den Garaus machen, brauchten aber ganz schön viel Zeit dazu. Erst nach 48 Minuten, 213 Schuss, die von der obligatorischen Bühne auf der Wiese abgegeben wurden, und einiger lustiger Kommentare von Bernd Rahmann war es endlich soweit: Niklas Wellie (23) vom Mühlenberg machte sich einen Traum war und darf nun für ein Jahr die Kette des Jugendkönigs tragen. „Der Titel ist für meinen Vater Werner“, sagte Niklas nach dem Schuss. Der Vater verstarb erst vor wenigen Wochen.
Geck hält 213 Schuss aus
Keine lange Verschnaufspause gab es im Anschluss für die Gewehre vor der Vogelstange - ungeduldig warteten schon „die Großen“ auf ihr Königsschießen. Erst um 11.05 Uhr hieß es „Ring frei zur nächsten Runde!“ Und es dauerte nicht lang, bis nach den Ehrenschüssen zahlreiche Schützen den Schießplatz stürmten.
Mit Michael Stiefermann, Frank Berghoff, Dennis Elsner und Dirk Fischer hatte sich schnell ein Team ernsthafter Bewerber um den Titel gefunden... das aber lange ohne durchschlagenden Erfolg blieb. Sie legten der Reihenfolge nach allein oder im Duett auf den Vogel an, der jedoch keine Anstalten machte, aus dem Kasten zu purzeln.
Hüstener Vogeltier aus Hartholz?
Gerüchte über 200 Jahre gelagertes Hartholz als Baumasse machten schon die Runde, als Carsten Fuchs wie aus dem Nichts erst der Mut und er dann das Gewehr packte. Einige Zeit wollte keiner mit ihm mithalten und Fuchs schoss aus zwei Läufen im Wechsel. Nur wenige legten jetzt noch Hand an, und nach 322 Schuss und 80 Minuten war der zähe Kampf vorbei: Carsten Fuchs durfte sich erleichtert als neuer König feiern lassen.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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