Arbeitskreis Dorfgeschichte präsentiert „Voßwinkeler Rückblicke“
Mit einer Mischung unterschiedlicher Themen legt der „Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel“ nun schon die 29. Ausgabe der heimatgeschichtlichen Zeitschrift „Voßwinkeler Rückblicke“ vor. Durch die erschwerten Bedingungen in der Corona-Zeit "etwas später als gewohnt, aber immer noch, wie versprochen, zur Jahresmitte."
Mit Krieg und NS-Vergangenheit hat sich das Redaktionsteam schon in früheren Ausgaben der Rückblicke auseinandergesetzt. In der aktuellen Ausgabe geht es um die Erinnerung einiger Zeitzeugen an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Wie haben Bewohner des Dorfes, das von Kampfhandlungen und Bombenangriffen weitgehend verschont geblieben war, die letzten Kriegstage erlebt? Immerhin hatten die Familien im Laufe des Krieges 75 Gefallene zu beklagen und 21 Männer wurden vermisst. In dem Bericht wird auch die politische Neuordnung nach 12 Jahren Gewaltherrschaft beschrieben. Ein weiterer Artikel befasst sich mit dem Wohnungsbedarf und dem Wohnungsbau nach dem Krieg. Beschrieben wird die Entwicklung ab den 1930-er Jahren.
Mit einem Foto wird auch an das letzte Schützenfest vor dem Krieg erinnert, bei dem das Königspaar dann sieben Jahre im Amt bleiben musste.
Geschäfte im "Dorf der schlauen Füchse"
Weiter wird über frühere Geschäfte im Ort berichtet. Das Friseurgeschäft Höffer hat mit der Gründung in den 1920-er Jahren eine lange Tradition. Ferdi Höffer, der mit seiner Ehefrau Erika später das Geschäft als Herren- und Damensalon führte, war durch sein Engagement in verschiedenen Vereinen eine Institution im „Dorf der schlauen Füchse“. Interessant seien die Fotos der um 1960 „modernen“ Geschäftsausstattung, so der Arbeitskreis, ebenso auch die Geschichte der „Alten Küsterei“, die an der Stelle des heutigen Trafohäuschens am Kirchplatz stand - früher Dienstgebäude der Küster, die in Personalunion immer auch Lehrer und Organisten waren. Als das alte Fachwerkhaus als Dienstgebäude nicht mehr genutzt wurde, wurde die Wohnung oben vermietet und in den Räumen unten hatte der Hüstener Metzger Albert Arnold über viele Jahre eine Filiale seiner Metzgerei.
Geschichte des "Konsum" in Voßwinkel
Mehr Informationen als bei den bisherigen Berichten über die Voßwinkeler Geschäftswelt lagen dem Arbeitskreis für die Geschichte des "Konsum" vor. Für die Titelgeschichte des 1901 gegründeten „Consum-Vereins eGmbH“ standen nicht nur mündliche Berichte, sondern die Protokollbücher der Gesellschaft zur Verfügung. Diese bieten einen Einblick in das Geschäftsleben der früheren Jahre. Durch die „Gleichschaltung“ nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgte die Umbenennung in „Verbraucher-Genossenschaft“. "Mit der Enteignung der Genossenschaft im Jahre 1942 enden leider die Aufzeichnungen in den Protokollbüchern", so der Arbeitskreis. Die Geschichte über die Neugründung des Konsum-Vereins nach dem Krieg soll im nächsten Heft fortgesetzt werden. Zu erwerben sind die "Voßwinkeler Rückblicke" mit 24 Seiten und vielen Bildern bei den Mitgliedern des Arbeitskreises, in Voßwinkeler Bäckereien, im Ingenieur-Büro Rademacher und im Neheimer Buchhandel zum Preis von drei Euro.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.