Sauerländische Worte öffnen Herz und Mund

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Ich schenke meinem hochbetagten Vater das Poster mit den typisch sauerländischen Worten. Interessiert legt er sofort seine Zeitung zur Seite, strahlt und liest die ihm so vertrauten Worte:

"fuckelig, beömmeln, mit Schmackes, nölen, Spirenzkes, Ömmmes, Schochen, Mauken, Kniften, Fisematenten, knüttern". Jedes dieser Worte löst Erinnerungen aus. Kopf-Kino vom Feinsten. Unaufhaltsam erzählt er mir die kuriosesten Dinge, die ich bisher niemals von ihm erfahren habe.

Wir plaudern über "Gott und die Welt". Plötzlich "landen" wir bei den Themen Mut zum Alter und Gelassenheit, die notwendig ist, um so manche Hürde zu meistern. Er weiß, wovon er spricht!

Es gibt Momente, da wird er ganz still. Seine Augen schauen in die Ferne. Es sind die Augenblicke, in denen ich meinen Herzschlag deutlich spüre. Seine Gedanken fliegen, reisen in die Zukunft und wieder zurück in die Zeit, in der er heute lebt mit seinen 87 Jahren. Er spielt mit seinem schwarzen Gehstock und philosophiert "Wir sind, wer wir wir sind, und das ist gut so!" Begegnungen, wie diese sind ein Juwel. Gespräche, wie diese, sind ein Geschenk! Ich bin dankbar für die Zeit, die uns bleibt.

"Ker, ker, ker, was ham wir heute geschwammelt. Wir sind von Hölsken aufs Stöcksken gekommen", sagt mein Vater zufrieden, als wir uns verabschieden. Schön wars.

Mehr dazu lesen Sie hier: http://www.lokalkompass.de/arnsberg/leute/wir-sind-wer-wir-sind-und-das-ist-gut-so-d478542.html

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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