Praktizierter Umweltschutz: Morsbags helfen beim Einkauf ohne Plastik

Von der Idee der Morsbags, die Angela Schmitz nach Arnsberg gebracht hat, ließ sich auch die Initaitive "Wir in Arnsberg" begeistern. Foto: Albrecht
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Für Angela Schmitz aus Arpe im tiefen Sauerland ist es eine Mission, die sie unbedingt mit anderen teilen möchte. Bei der Arnsberger Initiative „Wir in Arnsberg“ ist sie auf offenen Ohren gestoßen. Mit ihren „Morsbags“ kommt sie gut an - wenn es darum geht, Arnsberg beim Einkaufen freier von Plastik zu machen.

„Morsbags“ - nie gehört?! Dabei geht die Erfindung auf die Engländerin Claire Morsman zurück, die ihre zündende Idee bei einem Strandspaziergang bekam: Sie erlebte, wie ein Vogel sich in einer alten Plastiktüte verfangen hatte und qualvoll verendete.

Thema hat mich berührt

„Das Thema hat mich absolut berührt“, erinnert sich Angela Schmitz. Sie hat sich mit der Idee der Stoff-Taschen beschäftigt. So ist eine „Morsbag“ nicht einfach nur eine „Morsbag“: Die Stofftaschen der englischen Erfinderin folgen einem praktischen wie einem inhaltlichen Prinzip. So haben alle Morsbags eine einheitliche Größe, die - na klar - der eine stinknormalen Plastiktüte entspricht. Zum Prinzip gehört auch, dass es die Morsbags von Angela Schmitz nicht zu kaufen gibt: Jede Tasche wird verschenkt, und eine Information zur Idee erhalten die Beschenkten gleich mit dazu.

„Ich selber habe schon über 500 Taschen genäht und verschenkt“, lacht die „Missionarin“. Zum Beispiel dann, wenn jemand an der Kasse im Supermarkt zur Plastiktüte greifen will. „Und wenn von 100 Taschen nur eine regelmäßig wieder benutzt wird, haben wir doch schon etwas gewonnen“, sagt Schmitz voller Überzeugung.

Schon 500 Taschen genäht und verschenkt

Die Idee der Morsbags mit allen Hintergedanken hat Angela Schmitz in ihren Stammtisch getragen und ist bei Antje Blume sofort damit gelandet. „Wir wollen diesen Beitrag zum Umweltschutz jetzt auch nach Arnsberg holen“, erzählt Blume von der Initiative „Wir in Arnsberg“ (WiA). Bei künftig jedem Einkauf in ihrem und anderen Mitgliedergeschäften von WiA sollen die Morsbags als Zugabe zu bekommen sein.

Die Umweltschutz-Idee hat inzwischen auch Eingang in Arnsberger Schulen gefunden. „Wir haben drei Schulen angesprochen und bekamen sofort positive Rückmeldung“, klärt Tarek Jumah von WiA auf. Neben den Arnsberger Gymnasien will sich auch die Realschule in Arnsberg beteiligen - Schüler der Schulen sollen in verschiedenen Kursen nun künftig Morsbags nähen.

Arnsberger Nähstube lädt ein

Genäht werden kann und will man auch in der Arnsberger Nähstube. Das Projekt der SeniorTrainerinnen Hanne Clauß und Barbara Küster ist ohnehin für alle Näh-Interessenten Menschen geöffnet. Hier will man aber die Taschen für den eigenen Gebrauch oder das Verschenken an Freunde nähen.

Während die Schulen für ihre Morsbags den Stoff selber sammeln wollen, spricht die Initiative WiA alle Bürger an, die das Projekt mit Stoffspenden unterstützen wollen. „Es sind aber nur bestimmte Stoffe gut geeignet“, weiß Morsbags-Fachfrau Angela Schmitz. Gereinigte Baumwolle mit einem (modischen) Aufdruck lasse sich gut zu schicken Morsebags verarbeiten. Natürlich spiele auch die Farbe der Stoffe eine wichtige Rolle bei der Herstellung der Morsbags. Rein weiße Bettlaken seien daher nicht so gut geeignet.

WiA: Bewusstsein für einen Einkauf ohne Plastiktüten

„Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für einen Einkauf ohne Plastiktüten in Arnsberg zu schaffen“, beschreibt Tarek Jumah. Zunächst sollen mit den genähten Taschen die Mitgliedsbetriebe versorgt werden. Unter dem Motto „In Arnsberg - für Arnsberg“ wolle man sich so von WiA aktiv auch am Umweltschutz in der Stadt beteiligen. Und auch in der Arnsberger Nähstube freut man sich auf alle, die Taschen nähen wollen. Die Teilnahme an den Nähkursen im Bürgerzentrum sei kostenlos, nur das Vorbeikommen sei wichtig.

Von der Idee der Morsbags, die Angela Schmitz nach Arnsberg gebracht hat, ließ sich auch die Initaitive "Wir in Arnsberg" begeistern. Foto: Albrecht
Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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