Prävention schreckt Täter ab: Weniger Wohnungseinbrüche

Polizeidirektor Klaus Bunse, Landrat Dr. Karl Schneider und Kriminaloberrat Josef Jakobi (v.l.) stellten die Kriminalstatistik 2017 vor. Foto: peb
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„Unsere Präventivmaßnahmen greifen“, zeigte Polizeidirektor Klaus Bunse den größten Erfolg der polizeilichen Arbeit zu Beginn der Präsentation der Kriminalstatistik 2017 im Kreishaus. „Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist von 417 auf nun 249 gesunken.“

Zudem sind die Täter in 51,40 Prozent der Fälle gescheitert, sei es, weil sie die Sicherheitseinrichtungen nicht überwinden konnten, oder weil sie aus anderen Gründen ohne Beute wieder abziehen mussten. Die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, Beratungen, der Einsatz von Zivilfahndern, großflächige Verkehrskontrollen - 2.000 Fahrzeuge und 1.000 Personen wurden überprüft - schreckten die Einbrecher ab.
Auch die Verschärfung der Strafandrohung hat sicherlich den einen oder anderen zum Umdenken gebracht. Im Zuge dieser intensiven Maßnahmen sanken auch die Taschendiebstähle. Allerdings verlagerten sich die Zahlen bei den Einbrüchen in Richtung Keller- (plus 16) beziehungsweise Firmeneinbrüche (plus 12).

Seit vier Jahren rückläufig

Insgesamt sei die Anzahl der angezeigten Straftaten seit vier Jahren rückläufig, gab Landrat Dr. Karl Schneider einen Überblick. „Die Aufklärungsquote entgegen stieg.“ Die habe mit 57,04 Prozent den höchsten Stand seit über zehn Jahren erreicht.

Zahl der Betrugsdelikte gestiegen

Doch mache er sich Sorgen bei den Betrugsdelikten. „Gerade ältere Mitmenschen fallen immer wieder auf den Enkeltrick oder falsche Polizisten herein“, so Schneider. „Hier ist ein Anstieg von 24 auf 234 Fälle zu verzeichnen.“ Der Täterkreis ist absolut skrupellos, zudem perfekt ausgebildet. „Mir liegt die Bekämpfung dieser Masche am Herzen, wir werden weiter aufklären, auch Bankangestellte sensibilisieren, wenn ungewöhnliche Maßnahmen von Senioren am Schalter erfolgen.“ Er bittet darum, bei einem Verdacht sofort 110 anzurufen.
Im Bereich der Sexualstraftaten wurden 2017 insgesamt 39 Fälle mehr gemeldet als 2016. Nachdem nach der Silvesternacht in Köln der Paragraf 184i des Strafgesetzbuches, der die sexuelle Belästigung unter Strafe stellt, neu in Kraft getreten ist, gab es im HSK 40 Fälle. Damit ist die Steigerung der Delikte in diesem Bereich zu erklären.

Struktur der Kriminalität verändert sich

„Es ist zu beobachten, dass sich die Strukturen der Kriminalität im Hochsauerlandkreis ändert“, hat Kriminaloberrat Josef Jakobi ermittelt. So sind die Zahlen bei Sachbeschädigungen, bei der einfachen Körperverletzung, bei Umwelt-, Rauschgift- und Gewaltdelikten gleich geblieben, Diebstähle sanken dagegen um fünf Prozent auf nunmehr 32 Prozent Anteil an den Gesamtstraftaten. Hingegen erreichten die Betrugsfälle inzwischen 16 Prozent.
Um vergleichbare Zahlen zu bekommen, wird die Anzahl der Straftaten auf je 100.000 Einwohner hochgerechnet und somit die Kriminalhäufigkeitszahl (KHZ) errechnet. Dabei liegt der HSK bei 4.675, Nordrhein-Westfalen bei 7.677. Hier führen die Rheinschiene mit Düsseldorf oder Köln sowie das Ruhrgebiet mit Zahlen von über 10.000 bis hin zu 12.000.
Allerdings hat der Wert in drei HSK-Kommunen die 5.000 überschritten: Arnsberg, Meschede und Winterberg. Im Wintersportort wirken allerdings Straftaten, die von oder an Touristen begangen wurden, nachteilig auf die Statistik.
„2017 gab es leider zudem drei Fälle mit Tötungsdelikten“, bedauerte KOR Josef Jakobi. Im Mai tötete in Arnsberg eine Mutter ihre beiden Kinder und anschließend sich selbst. Im Oktober erwürgte ein 69-jähriger Mann in Meschede seine Ehefrau und beging anschließend Suizid. Und ebenfalls im Oktober erschoss in Sundern ein Mann seine Ehefrau und tötete sich danach ebenfalls. 

Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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