NRW-Radtour: Bei dem Wetter - "Nix für Weicheier!"
Brigitte Steinwender aus Hüsten tut es, Ute Spyra aus Arnsberg auch: Die beiden Damen haben sich trotz des Regens zur Teilnahme an der derzeit wohl größten Radtour im Land entschlossen. Donnerstag wurden die Radler in Arnsberg verabschiedet.
„Wir sind für alle Fälle gerüstet“, erzählt die Hüstenerin noch in der Schlange vor dem Tagesschalter. Ja, eine Etappe will sie gemeinsam mit der Freundin aus Arnsberg bestreiten - frau gönnt sich ja sonst nichts.
Schon gegen 9 Uhr am Morgen waren die ersten Radfahrer auf dem Neumarkt in Arnsberg eingetroffen, wohl wissend, dass noch Stunden bis zum Start lagen. Mit viel Musik (von WDR 4) und Unterhaltung auf der Bühne wurde den Angereisten die Zeit bis zum Start verkürzt während es am Neumarkt voller und voller wurde.
„Das ist für mich die erste NRW-Radtour, die ich mitfahren kann“, erzählt Friedrich aus Thüringen. Der passionierte Radfahrer ist 76 Jahre alt und sitzt noch fest im Sattel. „Fritz“ steht auf seinem Namenskärtchen und als „alter Fritz“ will er sich in der Tour bestens schlagen. Trainiert ist er schon, schließlich gehören die „Tour d´Osten“ sowie die „Hessentour“ schon seit Jahren zu seinem Programm wie die vielen Aufkleber auf seinem Rad beweisen.
Ein Herausforderung ist die Tour auch jedes mal für die Polizei. In Arnsberg ist sie schon früh am Morgen mit einem Großaufgebot präsent. Allein 16 Polizeimotorräder stehen in Reih´ und Glied, nur die beiden Fahrrad-Scouts der Polizei suchen noch Schutz im Trockenen. „Wir haben hier alles im Griff“, sagt Polizeioberrat Josef Jakobi von der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Hochsauerland. Zusammen mit anderen Kollegen aus dem Führungsstab ist man nach Arnsberg gekommen um den etwas außergewöhnlichen Einsatz zu leiten.
Die Polizei hat sich auch in Sachen Logistik gut vorbereitet. So müssen die eingesetzten 32 Kollegen aus alle Städten und Kreisen, an denen die Tour vorbei führt, übernachten und natürlich auch verpflegt werden. „Wir haben auch einen Lkw zu Begleitung des Einsatzes dabei“, sagt Jakobi. An Bord ist neben dem Gepäck der Beamten auch noch ein Ersatzmotorrad - man könne ja nie wissen.
900 Tourfahrer und 150 Tagesgäste werden auf dem Neumarkt ungeduldig. An den Verpflegungsständen und in der Gastronomie hat man sich bereits gestärkt und wartet auf den Start. In ihren regengeschützen Taschen haben einige auch die Ansichtskarten aus Arnsberg, die der Verkehrsverein Arnsberg hat drucken lassen. „Ein kleines Geschenk, das für uns werben soll“, sagt Karin Hahn.
Dann heißt es Aufstellung nehmen: Auf zwei Gruppen hat man den Massenstart vom Neumarkt verteilt. Um 13 Uhr darf dann die stellvertretende Bürgermeisterin Rosemarie Goldner mit der Startpistole in der Hand herunterzählen: Schuss - und los geht´s. So außergewöhnlich das Ereignis in Arnsberg auch war, so schnell ist es auch schon wieder vorbei. Der Tross hat sich in Richtung Neheim in Bewegung gesetzt. www.lokalkompass.de
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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