Museumsschiff CAP SAN DIEGO ím Hamburger Hafen.

Das größte fahrtüchtige, zivile Museumsschiff der Welt. | Foto: Marita Gerwin
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  • Das größte fahrtüchtige, zivile Museumsschiff der Welt.
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Schwimmende Zeugin maritimer Geschichte. Sie ist das größte fahrtüchtige, zivile Museumsschiff der Welt. Ihre elegante Silhouette der Cap San Diego gehört zum Hamburger Hafenpanorama wie die Speicherstadt und der Michel. Die Cap San Diego ist das letzte noch erhaltene Schiff einer Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern, die 1961/62 für die Reederei Hamburg Süd gebaut wurde und das bis Ende 1981 vorzugsweise nach Südamerika gefahren ist. Seit 1988 ist Hamburgs einmaliges maritimes Denkmal ein Museumsschiff und kann von Brücke bis Luke und von Herz bis Kopf besichtigt werden.

Die Crew, 38 ehrenamtlich tätige Seeleute im Ruhestand halten sie mit viel Engagement in Schuss. Ein begeistertes Crew-Mitglied, er ist Schiffsbau-Ingenieur a.D., führt uns mit glänzenden Augen durchs Schiff. Unbeschreiblich, was wir hier entdecken. Hautnah erleben wir den beeindruckenden Maschinenraum, klettern hinunter bis in den Wellentunnel, bestaunen die Ladeluken, tief im Innern des Schiffsbauches. Wir blicken hoch hinauf zu den Aufbauten des Schiffes bis zur Kommandobrücke. Unser Blick führt in die Logbücher, Wetterberichte und nautischen Besonderheiten. Neben der Schiffsschraube fühlen wir uns wie Zwerge. Ich drücke auf den Auslöser, um die Eindrücke festzuhalten. Mir wird schlagartig klar, dass der Musik-Song "Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön...!" sicherlich nicht von Seeleuten an Deck getextet und komponiert worden ist. An Deck zu arbeiten, war und ist harte Knochenarbeit, die den Menschen alles abverlangt. Eine ganz eigene Welt. So manches Mal wochenlang fernab der Heimat, ohne Familie, in engen Kabinen, die sie mit anderen teilen. In den Maschinenräumen höllischer Lärm und bulllige Hitze zwischen 50 bis 60° C. Hört sich vielleicht romantisch an, nach Südafrika zu reisen. Doch ein Landgang war aus Gründen der hohen Liegegebühren für die Schiffe in den Häfen häufig nicht drin. Also: An Deck bleiben und Wartungsarbeiten durchführen für die lange Seereise zurück nach Deutschland.

Unser Crew-Mitglied verrät uns am Schluss des Rundgangs: "Als ich der Seefahrt den Rücken gekehrt habe, sagte mein jüngster Sohn, er war gerade sieben Jahre alt: "Schau Mama, der Onkel Papa ist zurück! Es war familiär eine entbehrungsreiche Zeit. Aus der Sicht des Schiffbauers aber eine wunderbare, erlebnisreiche Zeit, die mich geprägt und nie wieder losgelassen hat. Als ich in meinem wohlverdieneten Ruhestand hörte, dass die Museumsleitung der CAP SAN DIEGO ehrenamtliche Mitarbeiter sucht, die Lust haben, das Schiff fahrtauglich zu warten, habe ich begeistert zugesagt. Heute komme ich zwei Tage in der Woche hierher und genieße das Leben und die freiwillige Arbeit an Bord in einem wunderbaren Team. Wie heißt es so schön: "back to the roots". Mir machts riesig Spaß, besonders, wenn es heißt „Leinen los und volle Kraft voraus“. Mehrmals im Jahr unternehmen wir als Crew mit der Cap San Diego Fahrten mit bis zu 500 Passagieren auf Elbe, Weser oder im Nord-Ostsee-Kanal. Haben Sie nicht Lust mal mitzukommen? Wie wärs?"

Verschmitzt zwinkert er mir ein Auge. Er verabschiedet sich mit "Moin, Moin!", greift zum Ölkanister und verschwindet im Maschinenraum. Wir bleiben zurück mit imposanten Eindrücken und Erkenntnissen über die Seefahrt einst und jetzt. Danke dafür!

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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