Mordfall Schulte - Neue Indizien belasten Angeklagten

Aussagen einer neuen Zeugin überraschen das Gericht und die Zuhörer. Angeklagter soll späteren Fundort der getöteten Liesa Schulte gekannt haben.

Der Angeklagte Richard O. aus Essen kam wie immer in den Gerichtssaal. Provozierend mit dem Siegeszeichen gegen die Familie und die Angehörigen von Liesa Schulte. Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht das 5 Stunden später belastende Zeugenaussagen seine Situation verschlechtern würden.

Die Leiche der aus Westönnen stammenden Frau wurde nahe einer Jugendherberge in Essen-Werden gefunden. Dort war die junge Frau in einem ca. 80 cm tiefen Loch verschart worden. Der Verhandlungstag vom Dienstag, 28.05.13 brachte einen Zeugen, den Leiter der Jugendherberge, hervor. Dieser schilderte eingehend, dass er Richard O. kenne. Selbiger habe sich 2008 um eine Zivildienststelle in der Jugendherberge beworben. Die Stelle habe O. aber nicht angetreten. Stattdessen erwischte der Leiter O. und seinen Bruder in einem Gebüsch bei der Zufahrt zum Gelände. Auf die Frage, was die beiden dort wollten, seinen beide aber davon gefahren. Nur in kurzer Entfernung zum späteren Fundort sei dieses aufeinandertreffen gewesen.

Ein Zeuge der Mordbereitschaft Essen untermauerte die Ansicht, daß es sich beim Leichenfundort um eine "geeignete" Stelle handel. Im Sommer dicht bewachsen und einem Abhang gelegen, der einen Transport leicht mache. Und diesen Bereich kannte der Angeklagte eben.

In der Nähe des vermutlichen Tatorts will eine weitere Zeugin einen dunklen Kleinwagen gesehen haben. Die Vorsitzenden des Arnsberger Landgerichts wurden bei dieser Zeugenaussage hellhörig. Die Zeugin beschrieb weiter, daß mindestens ein Mann und eine weitere Person bei dem Wagen gewesen sei. An der Stelle der A44 an der Auffahrt Werl-Süd sei auch der gelbe Twingo von der ermordeten Liesa Schulte in unmittelbarer Nähe gewesen.

Die Familie Schulte reichte beim Gericht ein großes Foto von Liesa Schulte ein, welches Liesa als lebendige, lebensfrohe Frau zeigt. Die Anwälte von Richard O. erbaten sich 1 Woche Bedenkzeit, ob dieses Foto zugelassen werden soll. Vermutlich aber wird dies nicht der Fall sein. Richard O. verzichtete im weiteren Prozess auf weitere provozierende Gesten, vielleicht waren ihm die Zeugenaussagen sauer aufgestossen.

Man darf gespannt sein, wie sich dieser Indizienprozess vor dem Arnsberger Landgericht weiter entwickelt. Bis in den August sind die kommenden Verhandlungstage geplant.

Autor:

Christof Möller aus Arnsberg

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