Mählich durchbrechende Sonne.
Mählich durchbrechende Sonne.
Schönes, grünes, weiches Gras.
Drin liege ich.
Mitten zwischen Butterblumen!
Über mir warm der Himmel:
ein weites, zitterndes Weiß,
das mir die Augen langsam,
ganz langsam schließt.
Wehende Luft, . . . ein zartes Summen.
Nun bin ich fern von jeder Welt,
ein sanftes Rot erfüllt mich ganz,
und deutlich spür ich,
wie die Sonne mir durchs Blut rinnt -
minutenlang.
Versunken alles.
Nur noch ich.
Selig.
Arno Holz (1863 - 1929)
Arno Holz, geboren 1863 in Rastenburg, Ostpreußen; gestorben 26. Oktober 1929 in Berlin, war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus. Als sein Hauptwerk gilt der Gedichtband „Phantasus“ (1898). Arno Holz widmete sich den Dingen des Alltags in einer ungewöhnlichen Sprache. Er war ein Sprachspieler, mit einem sehr freier Umgang mit Wörtern. Er sprühte vor Einfällen. Das gefällt mir!
Ein weiteres wunderbares Gedicht von Arno Holz "Unvergessliche Sommersüße" hier:
http://www.lokalkompass.de/arnsberg/natur/wie-das-riecht-jetzt-wie-der-wind-drueber-weht-d290477.html
Autor:Marita Gerwin aus Arnsberg |
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