Lieba wat jutes, aba dafür en bisken mehr!
Mach ma´ Pause bei Zille!
Mit ´ner Berliner Weisse in rot, grün und lila. Echt lecker!
Wir bummeln durch das Nikolai-Viertel in Berlin. Direkt am Spreeufer entlang. Auf Schritt und Tritt begegnet uns Heinrich Zille. Vor seinem Stammlokal, "Zum Nussbaum",
in dem der urige Berliner sich mit seinen Feunden um die Jahrhundertwende regelmäßig traf, springt uns eine Speiskarte ins Auge, die nichts zu wünschen übrig lässt:
Lieba wat jutes, aba dafür en bisken mehr! (Heinrich Zille)
Nikolai-Kiezsuppe mit Ei und Zwiebeln
Berliner Currywurst mit Pommes Frites
Berliner Boulette mit Speckbohnen und Kartoffeln
Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln
Sauerbraten in Rosinensoße, Rotkohl und Kartoffelklöße
Eisbein mit Erbsenpürre mit Sauerkraut und Kartoffeln
Zu allen Gerichten ein Schlüksken Kümmellikör gratis dazu.
Wer war Heinrich Zille?
"Mein Milljöh" - nannte Heinrich Zille seinen bevorzugten Arbeitsraum mitten in Berlin rund um das älteste Gotteshaus Berlins- die Nikolai-Kirche. Der Grafiker, Maler und Fotograf fand um die Jahrhundertwende in den Mietskasernen und Kaschemmen von Berlin seine Motive. Die in den Gassen abseits der Prachtboulevards und die in feuchten Kellern, in Hinterhöfen und in zugigen Dachkammern vergessenen Menschen der Großstadt waren lokalpatriotisch und sozialkritisch beobachtete Subjekte von Heinrich Zille. Er lebte von 1858 bis 1929 im legendären Nikolai-Viertel von Berlin.
Heinrich Ziller ist der 80-igste Ehrenbürger von Berlin und einer der populärsten Künstler dieser Stadt. Er selbst nannte die Arbeiterschicht der Wilhelminischen und Weimarer Zeit liebevoll
"Mein Millieu".
Heinrich Zille galt als selbstbewußt, charakterstark, geprägt von künstlerischer Sturheit und unberirrbarem Glauben an sich selbst. Die gleichen Eigenschaften sind auch seinen humorvoll gestalteten Figuren zu eigen. Das ist kein Zufall. Zum einen wuchs Heinrich Zille selbt in ärmlichen Verhältnissen auf, zum anderen sind es eben diese Eigenschaften, die dem Ur-Berliner einst in "seinem Milljöh" zu (über)-leben halfen.
Wir nehmen die nette Einladung an und "machen ma´ Pause bei Zille mit ´ner Berliner Weisse in rot, grün und lila" und genießen die entspannte Athmospäre in "Zilles Milljöh".
Eine Zeichnung von Heinrich Zille von seiner heißgeliebten Gaststätte "Zum Nußbaum" im Nikolai-Viertel von Berlin finden Sie bei Wikipedia unter folgendem Link:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Heinrich_Zille_Fischerstra%C3%9Fe_Berlin.jpg
Autor:Marita Gerwin aus Arnsberg |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.