Kleiderkammer Heilig Geist Unterhüsten erlebt Welle der Hilfsbereitschaft
Hüsten. An eine gewisse Ordnung in ihrem Reich, der Kleiderkammer Heilig Geist in Unterhüsten an der Grabenstraße hat sich Maria Dressel längst gewöhnt: Seit gut vier Jahren hat sie die Betreuung der Kleiderkammer übernommen. Aber jetzt nach der Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Pestalozzi-Schule hat sie hier richtig viel zu tun.
„Der Anruf kam schon etwas überraschend“, erzählt die ehrenamtliche Helferin am Sonntag. An Zeiten, zu denen andere die Sommersonne in der Natur genießen, sitzt Maria Dressel zusammen mit ihrem Mann Karl-Heinz geduldig im Keller des Pfarrheims der Gemeinde und wartet... Auf die vielen Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt, denen das Schicksal der Flüchtlinge in der benachbarten Schule nicht egal ist.
Schicksal der Flüchtlinge
Eigentlich ist hier nur zwei Mal im Montag geöffnet, erklärt Dressel, aber in dieser Situation sehe es eben etwas anders aus. Auf den Kleiderständern der Einrichtung hängen fein säuberlich sortiert die verschiedenen gespendeten Kleidungsstücke für Männer, Frauen und Kinder. In den vielen Kisten, Tüten und Koffern liegt all´ das, was erst noch gesichtet werden muss.
Eigentlich ist auch Sommerpause in der Kleiderkammer (bis 13. August), aber heute an diesem Sonntag freut man sich über die Spenden der Arnsberger. Fast im Minutentakt sieht man durch die Kellerfenster neue Spender kommen, die ihr gutes Werk tun wollen.
Viele Spender wollen ein gutes Werk tun
„So richtig los ging es nach einem ersten Aufruf auf Facebook“, sagt Maria Dressel. Und ersten Anfragen, was überhaupt gebraucht werde, seien dann auch Kisten voller Kleidung, Spielzeug und anderes gekommen. Dabei werde Spielzeug sofort an die Helfer des DRK in der Schule weitergegeben und gar nicht erst in der Kleiderkammer gesammelt.
Auch Babynahrung und Windeln gehen direkt in die Unterkunft. Über Taschen oder Koffer, die mit den Kleiderspenden abgegeben werden, hat man sich schon gefreut. Schließlich, so Dressel, wüssten die Flüchtlinge ja nicht, wie sie ihr Bisschen Hab und Gut transportieren sollen.
Für eine Woche ausgebucht
Diese ganze Woche ist bei Maria Dressel schon ausgebucht, jeden Tag wird sie ihre freie Zeit im Keller des Pfarrheims verbringen, um zu sichten, was andere geben. Am Montag dieser Woche meldete die Stadt, dass die Kleiderkammer langsam aus den Nähten platze. Eine Annahme von Kleidung wird bis 3. August ausgesetzt.
Wer sich über konkret benötigte Hilfsgüter informieren will, sollte zunächst in die Infos der Stadt („www.arnsberg.de/zuwanderung/arnsberg-hilft“) schauen. Maria Dressel und ihre Kleiderkammer stehen in engem Kontakt mit den DRK-Helfern in der Schule sowie mit der Stadt. Die „Welle der Hilfsbereitsschaft“ hofft man so etwas kanalisieren zu können, damit die Unterstützung koordiniert laufen kann.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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