Junge Brandschützer stellen in 24 Stunden-Übung ihr Können unter Beweis
Arnsberg. Am Samstag, den 27. und Sonntag, den 28. April konnten angehende Brandschützer aus Arnsberg erneut ihr Können unter Beweis stellen. Wie in jedem Jahr stand das Highlight für die älteren Angehörigen der Jugendfeuerwehr der Stadt Arnsberg an: Die 24 Stunden-Übung. Die jugendlichen Wehrleute, die bald selbst im Einsatzdienst stehen werden, zeigten bei diesen Übungen im Rahmen verschiedener realitätsgetreu nachgestellter Einsatzszenarien, was sie in der Ausbildung bei der Jugendfeuerwehr bereits gelernt haben.
Dienstbeginn zur 24 Stunden-Übung war am Samstagmorgen um 8:00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Arnsberg-Oeventrop. Die Jugendlichen bezogen zunächst ihre Quartiere, im Anschluss wurde gemeinsam gefrühstückt. Nach der Stärkung stand, wie auch im wirklichen Leben, eine Fortbildung zu den Themenbereichen Erste Hilfe und Leiterrettung an.
Doch dann, kurz vor Beendigung der Fortbildung, um zirka 11:30 Uhr kam der erste Alarm an diesem Tag: Personenrettung vom Dach der Firma Eickel und Spindeldreher in Oeventrop. Nach der ersten Erkundung war schnell klar, dass eine Person mit Hilfe einer Leiter vom Dach gerettet werden musste. Die jungen Wehrleute meisterten die Aufgabe gewissenhaft und konnten die verletzte Person simuliert dem Rettungsdienst übergeben.
Nach einer kurzen Pause ertönte schon der nächste Alarm: In diesem Fall handelte es sich um eine eingeklemmte Person nach einem Verkehrsunfall. Dieser Einsatz stellte eine große Herausforderung für die Jugendlichen dar, denn die verletzte Person musste betreut und vor allem beruhigt werden. Die jugendlichen Einsatzkräfte mussten zur Absicherung der Rettungsarbeiten zusätzlich einen Löschangriff aufbauen, um eine etwaige Entzündung des Fahrzeugs schnell unter Kontrolle zu bekommen. Zudem musste auch noch die Rettung der Person aus dem Fahrzeug bewältigt werden.
Nach diesem etwa zweistündigen Einsatz kehrten die Jugendfeuerwehrleute sichtlich geschafft in ihr Quartier zurück. Die Jugendlichen nutzten daher die Einsatzpause und stärkten sich mit einem Grillen in geselliger Runde. Jedoch ertönte nach einiger Fachsimpelei der Meldeempfänger erneut.
Die Meldung der Leitstelle des Hochsauerlandkreises lautete gegen 21:30 Uhr: Brandeinsatz in Oeventrop–Brumlingsen auf dem Gelände der alten Zellstofffabrik. Bereits auf der Anfahrt war ein kleiner Feuerschein zu erkennen. Die angehenden Wehrleute konzentrierten sich hier auf die schnelle Herstellung einer Wasserversorgung. Zur Unterstützung war ebenfalls das Wechselladerfahrzeug der Arnsberger Feuerwehr mit einem 11.000 Liter fassenden Wasserbehälter zur Einsatzstelle alarmiert worden. Hierüber konnte schnell eine ausreichende Wasserversorgung an der Einsatzstelle gesichert werden. Zusätzlich musste jedoch ein Teil des benötigten Löschwassers aus einem nebenliegenden Bachlauf gefördert werden. Nach rund einer halben Stunde konnte die Meldung „Feuer aus!“ an die Einsatzleitung gemeldet werden.
Nach diesem ereignisreichen Tag hatten sich die Jugendfeuerwehrleute ihre Nachtruhe im Oeventroper Quartier redlich verdient. Diese währte aber nur bis um kurz nach 02:30 Uhr als ein neuerlicher Alarm die Mannschaft aus dem Schlaf riss: Wanderer hatten sich im Wald verlaufen und fanden nun nicht mehr zurück. Die jungen Blauröcke kämpften sich durch das Unterholz und fanden nach einer über einstündigen Suche die unterkühlten Wanderer.
Der Letzte Einsatz wartete dann am frühen Sonntagmorgen auf die jungen Wehrleute: Ein Spaziergänger meldete einen Feuerschein im Wald. Jedoch konnte trotz längerer Suche kein Feuer ausgemacht werden, sodass sich dies als ein Fehlalarm herausstellte. Auch solche Einsätze müssen die künftigen Brandschützer später im Einsatzdienst bearbeiten.
Nach diesem frühen Start in den Tag konnten sich die Jugendlichen zum Abschluss dieser besonderen Ausbildungsmaßnahme noch einmal bei einem gemeinsamen Frühstück stärken. Danach wurde das Quartier aufgeräumt, und man ließ die vergangenen aufregenden Stunden im Rahmen einer Nachbesprechung noch einmal Revue passieren.
Als die 18 Jugendfeuerwehrleute und ihre 7 Ausbilder/innen dann um 09:00 Uhr erschöpft, aber zufrieden wieder in ihre Heimatstandorte fuhren, waren sich alle sicher, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung dieser beliebten Ausbildung geben sollte.
Die Arnsberger Jugendfeuerwehr bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich bei allen beteiligten Personen und Firmen, die es ermöglicht haben, diese Übungen realitätsgetreu auszuführen.
Autor:Peter Krämer aus Arnsberg |
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