Jüdisches Leben in Neheim - an Grabsteinen fest gemacht

Der bei Renaturierungsarbeiten wieder gefundene Grabstein von Noah Wolff (hier mit Mitgliedern des Heimatbundes Neheim-Hüsten) brachte buchstäblich den Stein ins Rollen. Foto: Albrecht/WA-Archiv
  • Der bei Renaturierungsarbeiten wieder gefundene Grabstein von Noah Wolff (hier mit Mitgliedern des Heimatbundes Neheim-Hüsten) brachte buchstäblich den Stein ins Rollen. Foto: Albrecht/WA-Archiv
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Der Fund hatte Ende Oktober 2012 einiges ins Rollen gebracht: Bei Renaturierungsarbeiten an der Ruhr im Neheimer Ohl machten die Arbeiter einen sensationellen Fund: Entdeckt wurde der über Jahrzehnte hinweg verschollen geglaubte Grabstein von Noah Wolff und seiner Frau Betty.

Auf den ersten Fund im Schlamm des Ruhrufers im Ohl folgten weitere Funde. Auch die Grabsteine der Familien Schwarz, Bertha und Julius Goldberg sowie den von Isak Ostberg konnten nach und nach geborgen werden.
Initiativen und den Heimatbund Neheim-Hüsten nahmen sich der Funde und des Themas an. Die Steine standen einst auf den jüdischen Friedhof in Neheim. Schon bei einem ersten Termin vor Ort im Mai dieses Jahres kündigte man an, zum Gedenken im November mehr präsentieren zu wollen.

Veranstaltergemeinschaft lädt ein

Inzwischen haben die gereinigten aber bewusst nicht weiter hergerichteten Steine wieder ihren Platz auf dem alten Friedhof gefunden. Und noch mehr: Die Veranstaltergemeinschaft 9. November aus Kirchen, Katholischem Bildungswerk, Ev. Erwachsenenbildung sowie Heimatbund Neheim-Hüsten, Jägerverein Neheim und Stadt Arnsberg hat Schüler motiviert, das Leben der auf den Grabsteinen eingravierten Familien in Neheim zu recherchieren.
„Auch in diesem Jahr möchte die Veranstaltergemeinschaft wieder einen aktiven Beitrag zum Gedenken an die Reichspogromnacht leisten“, sagte Dr. Udo Arnoldi. Nach Konzerten und Ausstellungen zum Gedenktag am 9. November, habe man in diesem Jahr die wieder gefundenen Grabsteine als Quellen genutzt.

Arnsberger Schüler sind eingebunden

Zehn Schülerinnen und Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums, des St. Ursula-Gymnasiums sowie der Realschule Neheim haben sich der spannenden Aufgabe angenommen. „Es ist bemerkenswert, wie sich die Schülerinnen und Schüler für diese Aufgabe begeistert haben“, so Arnoldi weiter. Über Wochen wurde in den Archiven der Stadt recherchiert und gesammelt. „Ich bin sehr gespannt, was für Ergebnisse nun präsentiert werden können“, sagte Dr. Udo Arnoldi.

Präsentation in der Neheimer Synagoge

Schon am kommenden Freitag, 8. November, ist es soweit. Dann werden die Ergebnisse der Schüler-Forschungen um 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge an der Mendener Straße 35(„Haus der Jäger“) vorgestellt. Der Jägerverein Neheim macht auch in diesem Jahr dazu wieder der Nutzung der Synagoge für die öffentliche Veranstaltung möglich.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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