Immer für andere da: Ex-Fußballer Heinz-Werner Hoffmann aus Bruchhausen ist Ehrenamtler mit Leib und Seele - Große Geburtstagsparty mit vielen Wegbegleitern
„Mir wurde Fußball und Schützenwesen quasi direkt in die Wiege gelegt“, hat Heinz-Werner Hoffmann aus Bruchhausen einen Beweis für seine größten Leidenschaften entdeckt. „Ich bin am Stangenabend 1948, 24. Juli, geboren. Damals, kurz nach dem Krieg, fand das Schützenfest noch auf dem Sportplatz statt.“
Zudem liegt sein Wohnhaus genau zwischen Halle und Fußballfeld. Da war es zwangsläufig, dass er vor den Ball trat und natürlich auch die Uniform anzog. Mitte der 50-er Jahre wurde der TuS seine Heimat, mit elf Jahren stand er im Team der D-Jugendlichen. Ein Jahr später wurde Heinz-Werner Kreismeister mit der Siebener-Truppe: „Wir spielten quer über den Platz.“ Besonders eine Begegnung ist ihm im Gedächtnis geblieben. „Wir gewannen 1:0 gegen Freienohl, ich schoss das Tor gegen Jürgen Schulte, dem heutigen Vorsitzenden von TuRa. Wir haben trotzdem heute noch Kontakt miteinander.“
1963 Meisterschaft errungen
„Nicht Hüsten, nicht Neheim, nicht Arnsberg holten den Titel, wir aus Bruchhausen haben 1963 noch mal die Meisterschaft errungen“, wurde der Erfolg wiederholt. Einen großen Anteil an diesem Triumph hatte der Halblinke. „Am Ende lautete das Torverhältnis 100:15“, hat er die Zahl genau im Gedächtnis. „Der Jochen Ernst als Mittelstürmer hatte 36 Mal getroffen, ich sogar 37 Mal.“
Traum ging in Erfüllung
Doch bei der Frage, ob dies nun der größte Erfolg als Aktiver war, schüttelt er den Kopf. „Nein, das war eine ganz andere Partie, die wir auch noch 1:2 verloren haben.“ Denn 1965 erfüllte sich für Heinz-Werner Hoffmann ein Traum: Er spielte in der Kreisauswahl. Und konnte es selbst kaum fassen. „Beim ersten Training waren fünfzig Kicker da, beim zweiten nur noch 35, es wurde gesiebt“, schaut er in die Vergangenheit. „Schließlich waren nur noch 15 übrig, ich war dabei.“ Die Auswahl musste gegen den Kreis Olpe antreten, in Hünsborn, da war Platzeinweihung. „Weinrote Trikots, weiße Hose hatten wir an, 2.500 Zuschauer waren gekommen, fantastisch."
Sehr selbstkritisch schätzt er seine eigene Leistungen ein: „Ich war nicht schnell, ich war kein Kämpfer, hatte auch nicht die beste Kondition.“ Aber technisch stark („ich konnte den Ball 500 Mal hochhalten“) und beidfüßig, das waren die Geheimnisse. Leider musste er die Schuhe schon mit 23 Jahren gesundheitsbedingt an den Nagel hängen.
Zum Telefonieren ins Vereinslokal
Doch dann begann seine große Zeit als Ehrenamtlicher. Abteilungs- und Jugendleiter, Fußballobmann, Geschäftsführer, Pressewart, diese Positionen füllte er aus, manche sogar gleichzeitig. Die Zeiten waren andere, er hatte kein Telefon, musste immer ins Vereinslokal zum Telefonieren. Heute im Zeitalter der Smartphones kaum vorstellbar. Heinz-Werner Hoffmann löste zudem jedes Problem. Der Trainer Klaus Masseck drückte ihm eine Terminliste in die Hand, um Vorbereitungsspiele zu organisieren. „Schau mal, dass du mir in zehn Tagen die Gegner benennst“, war die Vorgabe. „Was soll ich sagen, zwei Stunden später stand der Plan, der hat vielleicht geguckt“, lächelt Hoffmann.
Was sich noch gerändert hat: „Damals standen ausschließlich Bruchhausener Jungs auf dem Feld.“
Engagement auf breiter Front
Doch nicht nur der Fußball bestimmte sein Leben. 25 Jahre im Vorstand der SPD, 25 Jahre im Vereinsring-Vorstand, zehn Jahre Vorstand BVB-Fanclub Oeventrop-Freienohl. Mitglied ist Heinz-Werner Hoffmann zudem im Schützenverein (über 50 Jahre), im Gesangverein und im Musikverein (jeweils über 40 Jahre). Auch wenn es manchmal Ärger gab, er möchte keine Minute missen. „Ich habe viele Leute kennen gelernt und die dritte Halbzeit war oft auch nicht ohne“, so die Aussage. „Wichtig ist mir, dass andere Spaß haben, dann habe ich auch Spaß.“
Große Party zum runden Geburtstag
Nun feierte er seinen 70. Geburtstag in der Berger Mühle von Uli Nieswand, einem alten Wegbegleiter. Viele Ehemalige kamen zusammen, und Hoffmann freute sich, so manchen Kumpel zu treffen.
Eines ist ihm aber ein Geheimnis geblieben: „Mein sicherlich bestes Spiel habe ich gegen Oeventrop gemacht, da klappte alles. Trotzdem wurde ich in der Halbzeit ausgewechselt. Da weiß ich bis heute nicht warum.“
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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