Getreide-Ernte unter erschwerten Bedingungen
Ein Landwirt muss sich heute am Weltmarktgeschehen orientieren. Er ist gleichzeitig Bauer, Biologe, Geologe und Betriebswirt. Er liebt und hegt das Land, das seine Existenzgrundlage ist und befindet sich - wie eh und je - in Abhängigkeit vom Wetter. Auf den Feldern in Nordrhein-Westfalen werden überwiegend Weizen, Mais und Gerste angebaut. Ein besonderer züchterischer Erfolg ist die Tricitale, eine Kreuzung zwischen Roggen und Weizen, die die guten Eigenschaften beider Getreidearten vereint. Wir haben in den letzten Tagen bei unseren Radtouren durch die ländlichen Regionen des Sauerlandes viel Korn am Boden liegen sehen. Der bislang verregnete Sommer macht den Bauern schwer zu schaffen, das Getreide reift auf den Feldern mit Macht heran. Die Getreide-Ernte müsste eigentlich in den nächsten Tagen und Wochen dringend eingefahren werden. Das sog. "Lagergetreide" droht. Durch Nässe und Windböen legt es sich auf großen Flächen nieder. Doch die Bauern können es nicht ernten. Die Äcker sind durchnässt und sind deshalb mit den schweren Mähdreschern kaum zu befahren. Einige wenige Mutige wagen es trotzdem. Alles was auf dem Baurnhof Beine und Räder hat, ist im Ernte-Einsatz. Jede Hand wird hier gebraucht. Die Nachbarn helfen sich gegenseitig, um die Regenpausen auszunutzen. Dieses Jahr werden die Bauern und die landwirtschaftlichen Genossenschaften nicht darauf verzichten können, das Getreide kostenintensiv nach zu trocknen. Wir alle werden den verregneten Sommer 2012 spätestens am Brotpreis zu spüren bekommen.
Autor:Marita Gerwin aus Arnsberg |
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