Gedanken über das Leben als Handarbeit....

Gedanken über das Leben als Handarbeit,

wir alle stricken unser Leben, jeden Tag ein Stück. Die einen stricken liebevoll und sorgsam, man merkt, welche Freude es ihnen bereitet ihr Lebenswerk zu gestalten. Die anderen stricken mühevoll und ungern. Man merkt, welche Kraft und Arbeit es sie kostet, das Leben jeden Tag neu aufzunehmen.
Manche wählen ein kompliziertes Muster, andere ein ganz schlichtes.
Mal ist es ein buntes Maschenwerk, mal ein Stück in tristen Farben. Nicht immer können wir die Farbe selbst wählen, und die Qualität der Wolle wechselt, mal weiß und flauschig weich, mal grau und kratzig.
Und öfter lässt man eine Masche fallen oder sie fällt ohne dein Zutun. Zurück bleiben Löcher und ein unvollständiges Muster. Manchmal reißt der Faden, und es hilft nur ein dicker Knoten.
Wenn wir das Leben betrachten, wissen wir genau, welche Stellen es sind.
Du hast die Nadeln in der Hand, du kannst das Muster wechseln, die Technik, das Werkzeug.
Nur aufribbeln kannst du nichts, auch nicht ein kleines, winziges Stückchen.

Autor:

Ingrid Hillenkamp aus Arnsberg

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