Dramatisches Szenario in Arnsberger Caritas-Werkstätten

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Hilfeleistungsorganisationen arbeiten gut und effektiv zusammen

Arnsberg. Am Freitag, den 24. Juni bricht gegen 18:30 Uhr im Heizungskeller der Caritas-Werkstätten im Alten Feld in Arnsberg ein Brand aus, vermutlich verursacht durch Handwerker, die dort Wartungs- und Umbauarbeiten durchführen. Verschiedene in diesem Bereich unsachgemäß gelagerte brennbare Materialien, darunter insbesondere Kartonagen, Holzpaletten und Kunststoffe, fangen sofort Feuer. Der Brand greift durch offenstehende Türen schnell auf andere Bereiche des Kellers über.

Die Brandmeldeanlage der Werkstätten übermittelt eine automatische Alarmmeldung an die Feuerwehr-Leitstelle in Meschede. Zeitgleich wird ein hausinterner Alarm im gesamten Bereich der Caritas Werkstätten ausgelöst. Da auch außerhalb der Gebäude durch offenstehende Türen und Fenster sofort eine starke Rauchentwicklung zu verzeichnen ist, setzen Bewohner des angrenzenden Berufsbildungszentrums über Festnetz und Handys weitere Notrufe ab.

Zum Zeitpunkt des Alarms befinden sich in den Gebäuden die vierköpfige Handwerkerkolonne sowie im Verwaltungsbereich das Reinigungspersonal mit vier bis sechs Reinigungskräften. Durch eine Fehlfunktion erfolgt im gesamten Gebäude keine Schließung der automatischen Brand- und Rauchschutztüren. Hierdurch kommt es zu einer vollständigen Verrauchung des Eingangsbereichs des Hauptgebäudes sowie der angrenzenden Flurbereiche in der Verwaltung.

Szenario einer Großübung

Dies war das dramatische Ausgangs-Szenario einer Großübung der Arnsberger Feuerwehr, an der die Basislöschzüge 2 und 3, der Fernmeldedienst und der Führungsdienst der Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW), der Malteser Hilfsdienst (MHD) und der Rettungsdienst teilnahmen. Die Einsatzkräfte mussten sich einer anspruchsvollen und mit der Hilfe von Mimen der Caritas realitätsgetreu nachgestellten komplexen Schadenslage stellen, wobei es galt, verschiedene Übungsziele zu erreichen: Zum einen sollten die Menschenrettung und die Brandbekämpfung mit schwerem Atemschutz unter erschwerten Bedingungen mit der Rettung nicht gehfähiger Verletzter geübt werden. Zudem galt es, die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen, die Kommunikation an der Einsatzstelle sowie die Ordnung des Einsatzraumes zu trainieren.

Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge wurde nach einer kurzen Erkundung der Lage durch den Einsatzleiter sofort eine Rückmeldung an die Leitstelle gegeben und die Alarmstufe erhöht. Daraufhin wurden zusätzlich zu dem im Anmarsch befindlichen Basislöschzug 2 mit den Einheiten aus Arnsberg, Breitenbruch und Wennigloh auch der Basislöschzug 3, bestehend aus den Wehren aus Oeventrop und Rumbeck, sowie der Fernmeldedienst der Feuerwehr alarmiert. Zur Sicherstellung der Stromversorgung für die eingesetzten Rettungskräfte, zur Unterstützung bei der Menschenrettung sowie zur Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde überdies der Ortsverband Arnsberg des THW zum Übungsort beordert. Der MHD Arnsberg wurde außerdem zur Unterstützung des Regel-Rettungsdienstes insbesondere zur Betreuung der Patientenablage und zur Erstversorgung der „Verletzten“ alarmiert.

Rettungskräfte arbeiten Hand in Hand

Alle Rettungskräfte arbeiteten daraufhin Hand in Hand zusammen und erfüllten ihre jeweiligen Einsatzaufträge professionell und routiniert. Feuerwehr und THW bildeten gemeinsame Angriffstrupps und übergaben die Geretteten an ihre Helfer-Kollegen des MHD, die die weitere Versorgung übernahmen. Die Brandbekämpfung zeigte schnell Erfolg, und durch die eigene Stromversorgung konnte der Betrieb aller erforderlicher elektrischer Anlagen sichergestellt werden.

So griff ein Rad in das andere, und die 83 eingesetzten Rettungskräfte, die mit 15 Fahrzeugen im Übungs-Einsatz waren, konnten diese Lage durch den gemeinsamen Einsatz zur Zufriedenheit der Übungsleitung bewältigen. Solche organisationsübergreifenden Übungen bilden ein wichtiges Element der Ausbildung, um auch bei größeren Schadenslagen routiniert handeln zu können. Denn wenn sich die Einsatzkräfte der beteiligten Organisationen schon einmal in Übungssituationen kennengelernt haben und ihre jeweiligen Arbeitsweisen verstehen, dann arbeiten sie auch in einer Einsatzsituation effektiv zusammen.

Autor:

Peter Krämer aus Arnsberg

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