Das Leben aus der Rollstuhl-Perspektive
Menschen tätscheln ihm den Kopf oder starren ihn an – Raul Krauthausen, der aufgrund seiner Glasknochen im Rollstuhl sitzt und kleinwüchsig ist, weiß, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, mit Behinderten unverkrampft umzugehen. Dabei ist jeder zehnte Deutsche behindert, da sollten wir uns doch eigentlich an den Umgang mit jenen gewöhnt haben, die nicht «normal» sind. Doch das Gegenteil ist der Fall. Raul Krauthausen sieht seine Behinderung als eine Eigenschaft von vielen. Er beschreibt mit Witz und Sachkenntnis, wie sein Alltag wirklich ist und wie ein Miteinander von Behinderten und Noch-nicht-Behinderten aussehen kann.
Raul Krauthausen ist seit vielen Jahren ein Vorkämpfer für die Menschen mit Behinderung. Sein ganz großes Plus: Eine absolut ansteckende Lebensfreude. Jetzt erzählt er in seiner Autobiografie, wie er sein Handicap zuerst ignoriert, dann gehasst und schließlich anzunehmen gelernt hat. Das Buch "Dachdecker wollte ich eh nicht werden. Das Leben aus der Rollstuhlperspektive", ist im rororo Verlag erschienen und kostet 14,99 Euro. Mein ganz persönlicher Eindruck: Unbedingt lesen!
Ich habe Raúl Krauthausen in Arnsberg erlebt, mit welch einer absolut ansteckender Lebensfreude er sein autobiografisches Buch "Dachdecker wollte ich eh nicht werden" vorgestellt hat. Kompliment, ein Mann vor dem ich meinen Hut ziehe, der uns zeigt, dass Inklusion in die MItte der Gesellschaft gehört und nicht in der Bildungspolitik verharren darf. Ein Blick aus der Rollstuhlperspektive, der uns die Augen öffnet und zum Handeln bewegt. Eindrucksvoll und berührend zugleich.
Ein Interview im br-RadioSender mit Raul Krauthausen hören Sie hier:
http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/gesundheitsmagazin/raul-krauthausen-rollstuhlfahrer-buchtipp-100.html
http://www.sozialhelden.de/veroeffentlichungen/krauthausen-buch/
Autor:Marita Gerwin aus Arnsberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.