Circus Phantasia - Trapez und Hochseil auf dem Stundenplan

Zauberer, Trapezkünsler und andere: Der Circus Phantasia brache in Neheim rund 300 Grundschüler in den Manege. Fotos: Albrecht
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Schon seit über einer Woche hat sich der Bröckelmanns Park in Neheim verändert: Ein Zirkuszelt nebst Wagenburg interessiert Anwohner und Spaziergänger - was gibt es denn hier zu sehen?
Die Neheimer Grundschule St. Michael gab die Idee zum Projekt und hat sich für einen ungewöhnlichen Schulunterricht entschieden: Von Montag bis Freitag dieser Woche ging es für jeweils 150 Kinder der Schule abwechselnd zunächst in den Park und dann ins warme Zirkuszelt.
„Ordnungsamt und Polizei waren bereits bei uns“, lacht der junge Zirkusdirektor Lars Wasserthal - entspannt. Denn: Alles hat seine Ordnung! Die Schule hatte sich um den „Circus Phantasia“ beworben, der dann in den letzten Tagen in unmittelbarer Nähe zur Schule sein Zelt aufgeschlagen hat.
„Der Schulhof war einfach zu klein dafür“, so Wasserthal, da sei man ausgewichen. Nun gut, so einen schönen schattigen Platz wie den im Bröckelmanns Park finde man nur selten, gab er zu. Schließlich hat hier der ganze Zirkus (s)einen Platz gefunden. Der ganze Zirkus? „Das sind acht Erwachsene und drei Kinder“, rechnet der Direktor vor.
Lars Wasserthal ist kein Zirkusdirektor, wie man ihn sich vorstellt: alt, grau und mit schwarzem Frack und Zylinder bekleidet. Beim Circus Phantasia geht alles noch etwas farbenprächtiger zu, schließlich will man den Kindern gefallen, mit denen man arbeitet. Und: Man sei kein klassischer Zirkus - keine Tiere, wenig eigene Aufführungen der Zirkusfamilie.
„Das lassen wir unsere Kinder machen“, erklärt Wasserthal. Denn der Circus Phantasia habe sich nur aus einem einzigen Grund gegründet - mit den Kindern im ganzen Land Schulprojekte durchzuführen. Da passt auch das Alter der „Zirkuslehrer“ gut: Alle sind um die 30 Jahre alt und verfolgen das gleiche Ziel. „Das macht das Projekt ja auch so schön“, so der Direktor zum WA.
Erst seit Oktober 2010 ist man mit Sack und Pack von Februar bis November jährlich auf Tour, um für Schulen ein besonderes Projekt durchzuführen. Sieben Zirkuspädagogen kennen sich mit Kindern aus und können den Spaß an der Sache spielend vermitteln. Das, so Lars Wasserthal, sei schließlich alles worauf es ankommt.
„Das Projekt finanziert sich vor allem über die Eltern“, wird verraten. Jedes Kind zahlt einmalig sieben Euro fürs Mitmachen, die restlichen Projektgelder kommen über die Einnahmen bei der Premiere. Die Schulen kümmern sich nur um den Platz und frisches Wasser - denn öffentliche Gelder sind rar...
Mit den Michael-Grundschülern hat man wieder ganz entspannt gearbeitet. „Wir haben keinen sportlichen Anspruch an die Kindern, jeder macht was er kann und will“, so Wasserthal. Die Gemeinschaftsarbeit sei das wichtige, man müsse sich auf die Partner verlassen können. Jahrgang- und Klassenübergreifend können man dann die tollsten Sachen erleben.
„Da sind Kinder, die von den Lehrern als verschlossen beschrieben wurden, die dann in der Manege als Clown auftauen“, so der Dirktor. Und auch in Neheim hat es allen wieder etwas gebracht. „Jeden Tag Zirkus, das war einfach toll“, beschreibt Dana aus der Klasse 1a. So spannenden Unterricht habe man selten erlebt. „Die Fakire waren klasse und sind voll über Nägel gegangen“, begeistert sich Lisa aus der 1a...
Ab Dienstag ist der Zirkus dann an der Urbanus-Schule.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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