Bundeswehr-Flugmanöver endet im Sauerland tödlich - Suche nach Piloten geht weiter
Kreis/Meschede. Der Schreck steckt den Anwohnern der umliegenden Ortschaften noch in den Knochen. Montagnachmittag war ein so genannter Learjet im Sauerland bei Olsberg-Elpe abgestürzt. Erst später war klar, dass es sich nicht um einen „normalen“ Absturz gehandelt hatte.
Bislang ist bekannt geworden, dass das Flugzeug im Zuge eine Luftmanövers der Bundeswehr zum Absturz gekommen ist. Wie und warum ist allerdings noch völlig unklar. Gleich nach dem Absturz machten sich Rettungskräfte aus dem Sauerland auf den Weg zur Unfallstelle.
Die Kreispolizeibehörde in Meschede erhielt am Montagnachmittag um 14.39 Uhr Kenntnis vom Absturz eines Flugzeuges im Bereich Olsberg-Elpe. Nach Meldungen der Polizei soll das Flugzeug aus einer Höhe von etwa 2,5 Kilometern abgestürzt sein. Die Trümmerteile, so die Polizei, seien über einen größeren Umkreis rund um die Absturzstelle verstreut.
Trümmer in größerem Umkreis verstreut
Zusammen mit dem verunglückten Flugzeug waren auch zwei Eurofighter der Bundeswehr über dem Sauerland im Einsatz. Wie bekannt wurde handelte es sich bei dem Flugmanöver um eine Übung der Bundeswehr. Der Learjet führte nach Information der Polizei eine so genannte Flugzieldarstellung durch. Bei der Berührung der Flugzeuge wurde ein Triebwerk des Jets abgerissen, dass auf die Fahrbahn der K 16 geprallt war.
Die Bewohner der umliegenden Ortschaften haben großes Glück gehabt. Das Wrack des Learjets stürzte nur 90 Meter entfernt von einem Wohnhaus entfernt ab und in ein bewaldetes Hanggelände. Bei dem Absturz wurde auch ein gefüllter Tank abgerissen, der in der Nähe der Absturzstelle sichergestellt werden konnte. Die an der Aktion beteiligten Eurofighter konnten zu ihren Stützpunkten zurückkehren.
Triebwerk abgerissen und auf der Kreisstraße 16 geprallt
Wie die Polizei aus Meschede weiter mitteilt, gehörte der Learjet zu einer privaten Firma aus Norddeutschland. In ihr flogen ein 50 und ein 43 Jahre alter Pilot aus Schleswig Holstein. An der Absturzstelle wurden bereits Leichenteile gefunden. Die Polizei sucht seit Montagnachmittag nach den Piloten. „Leider gibt es hierzu noch keine weiteren Neuigkeiten“, sagte Polizeisprecherin Bianca Scheer auf Anfrage des Wochen-Anzeigers von der Einsatzstelle bei Olsberg-Elpe. Am Dienstagmittag lief die Suche nach den vermissten Piloten noch auf vollen Touren. „Die Polizeikräfte aus Dortmund sind inzwischen von Beamten aus Münster abgelöst worden, die jeden Zentimeter rund um die Absturzstelle unter die Lupe nehmen“, so Scheer weiter.
Absturzstelle wird genau unter die Lupe genommen
Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Arnsberg suchte die Polizei schon Montag mit Verstärkung durch das Landeskriminalamt und den Such- und Rettungsdienst für Luftnotfälle an der Unglücksstelle. Mit den zahlreichen Kräften von Feuerwehr und Rettungsdienst waren rund 150 Polizeikräfte zur Unterstützung der polizeilichen Maßnahmen im Einsatz.
„Wir suchen hier so lange, wie gesucht werden muss“, erklärte Bianca Scheer von der Kreispolizeibehörde. Noch könne man leider nicht sagten, ob die gefundenden Leichenteile nur einem der abgestürzten Piloten zuzuordnen seien. Am Einsatzort gebe es derweil nur wenige Schaulustige. Vielmehr habe man immer wieder Bewohner der umliegenden Ortschaften angetroffen, die ihre Anteilnahme am Unglück zeigten.
Zum Stand der Ermittlungen soll es noch eine Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft mit der Polizei geben.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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