40. "Internationaler Hurentag" verschafft einen Blick hinter die Kulissen
Arnsberg. Am 2. Juni 1975 besetzten über 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon/Frankreich. Mit ihrer Aktion wollen sie auf die katastrophalen Lebensumstände von Frauen hinweisen, die anschaffen gehen. Der 2. Juni ist seitdem der "Internationale Hurentag", mit dem auf die Arbeits- und Lebensbedingungen von Prostituierten aufmerksam gemacht werden soll.
Die Zahl der Prostituierten, die sich im Juni 1975 dem Streik der Huren anschlossen, nahm von Tag zu Tag zu. In der Bevölkerung und selbst in der Kirchenleitung stießen die Frauen auf Gehör - ihre Aktion wurde als positiv bewertet. Die Frauen konnten auf Unterstützung hoffen und in anderen Städten für ihre Anliegen begeistern: Marseille, Grenoble und Paris waren bald auch Städte in denen Prostituierte auf ihre Anliegen aufmerksam machen konnten.
Forderungen der Frauen gehört
Die Forderungen der Frauen wurden an den höchsten staatlichen Stellen gehört. Nicht überall waren die Politiker jedoch bereit, sich auf eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituationen von Huren einzulassen. International berichtet damals die Presse über den Streik der Frauen und die Gründe dafür. Erstmals wurde Prostituierte - ohne Blick auf bekannte Klischees - wahrgenommen und für alle Menschen sichtbar.
Aber die berufstätigen Frauen, die um ihre Menschenwürde kämpften, wurden nur acht Tage nach dem Start des Streiks frühmorgens aus der Kirche geworfen. Die Polizei hatte das Gotteshaus brutal geräumt...
2. Juni - Internationaler Hurentag
Seitdem ist der zweit Juni - nun schon zum 40. Mal - als "Internationaler Hurentag" bekannt. Auch in Arnsberg gibt es die Gelegenheit, sich über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Huren zu informieren. Das Bordell an der Dieselstraße 10 in Arnsberg lädt zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 18 bis 22 Uhr gibt´s Informationen aus erster Hand. Interessenten sind willkommen.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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