Silvesterlauf ist vorbei – wir reden über Marathon

Dominik Schulte | Foto: LAC privat

Der Laufkalender 2014 hält früh im Jahr schon den Kevelaer-Marathon in Twisteden bereit. Und Dominik Schulte vom LAC Veltins Hochsauerland war einer von etwa 400 Läufern, die sich am 5.1. schon für diesen Lauf erwärmten. Auch wenn mit Erschöpfung auf den letzten Kilometern insgesamt war Dominik den 42,195 km und dem Streckenprofil durchaus gewachsen. Das war auch nötig, denn dieser Marathon war schon ein guter Probewettkampf für Dominiks ersten Ultra-Traillauf über 53 Km im März.

Dominik wurde der 95. schnellste Läufer dieses Marathons, den Alexander Ockl vom TUSEM Essen in 2.44.08 Std. gewann. Die Netto Laufzeit von Dominik betrug: 3.40.51 Std.. Dies reichte auch für den 5. Platz in der Männer Hauptklasse. Glückwunsch Dominik.

Das folgende schrieb die Rheinische Post durch Reinhard Pösel auszugsweise über den Lauf:
„Twisteden. Bei nahezu perfekten äußeren Bedingungen wurde gestern in Twisteden der Kevelaer-Marathon ausgetragen. Die schnellste Zeit lief in 2:44,08 Stunden der 40-jährige Alexander Ockl von TuSEM Essen. Es war sein erster Marathon-Sieg.

Pünktlich um zehn Uhr hörten 400 Marathonläufer, die aus allen Teilen Deutschlands an den Niederrhein gekommen waren, nur auf ein Kommando. In dem westlichen Kevelaerer Ortsteil machte der Kevelaer-Marathon in seiner zwölfjährigen Geschichte zum zweiten Mal Station. Kobsch lud den Startrevolver durch und schickte die nervös trippelnden Ausdauerspezialisten auf den sechs Mal zu durchlaufenden Rundkurs.

Zwei Läufer allerdings nahmen es mit der Pünktlichkeit nicht ganz so genau. Darunter das langläuferische Urgestein vom TSV Weeze, Werner van Dongen. Der traf erst zehn Minuten nach dem offiziellen Startschuss an der Strecke ein und trottete dem Feld brav hinterher. "Der wusste aber doch, wann der Start ist", stellte überrascht seine Schwester Erika Schoofs fest. Die mehrfache Teilnehmerin des Kevelaer-Marathons stand etwas traurig in einer dick-wattierten Jacke am Streckenrand. "Mich hat leider eine Erkältung erwischt", erklärte Schoofs, die daraufhin auf ihren Start verzichtete.

Ihr Bruder Werner, der gesundheitlich ebenfalls nicht in Schuss war, aber unbedingt seine Serie beim Kevelaer-Marathon halten wollte, war einer von elf Teilnehmern, die bisher jedes Mal in Kevelaer angetreten und auch ins Ziel gekommen waren – also zu der Kategorie von Läufern zählen, die Moderator Laurenz Thissen mit dem Begriff "Finisher" adelte. Eine Auszeichnung, die mindestens so viel wert ist wie die liebevoll gestaltete Medaille, die hilfreiche Hände der LLG Kevelaer den ins Ziel kommenden Läufern um den Hals hängten.

Doch bis dahin hatten die Langlauf-Götter viel Schweiß eingefordert. Laufen, laufen und noch mal laufen hieß die Devise. Und zudem noch, wie es die Schalkerin Sybille Möllensiep empfand, fast ständig gegen den Wind. "Im Wald, wo er dir nichts bringt, hatte man Rückenwind", klagte die Siegerin der Altersklasse W60.

Trotz der in ihren Augen nicht einfachen Bedingungen strahlte sie im Ziel mit der Sonne um die Wette. "Kaiserwetter", meinte Peter Wasser, Vorsitzender der LLG Kevelaer, die ein weiteres Mal eine perfekte organisierte Sportveranstaltung ablieferte. Vielleicht war es ja genau dieser Umstand, der die Wettermacher dazu veranlasste, für einen Marathon im Winter traumhaft schöne äußere Bedingungen zu liefern. Temperaturen im einstelligen Bereich, Sonne satt, stahlblauer Himmel, in den nur das eine oder andere Wolkenknäuel hineingetupft worden war.

"Wer da nicht gut drauf ist, dem kann ich auch nicht helfen", sagte Laurenz Thissen, der sich am Mikrofon äußerst redselig präsentierte und die kleine Marathongemeinde mit herrlichen Anekdoten aus der bunten Marathonwelt unterhielt. Die Posch- und Hartmänner dieser Welt hätten keinen besseren Job machen können. Chapeau!

Und dann war es so weit. Der Mann im roten Trikot von TuSEM Essen nahm die letzten Meter des Asphaltbandes unter seine Laufschuhe. Ein letztes Mal umkurvte er die Wendemarke und konnte von da an im Beifall der Zuschauer baden. Alexander Ockl war nach 2:44,08 Stunden im Ziel, empfing als Erster des 12. Kevelaer-Marathon die Medaille des "Finishers", wurde von seiner Lebensgefährtin mit einem Küsschen in Empfang genommen – und war überglücklich, fast schon etwas gerührt.

"Das ist sooo schön", sagte Ockl, "das ist mein erster Marathon, den ich gewinne. Einfach nur wunderschön." Ockl, der sich gezielt auf den Marathon in Twisteden vorbereitet hatte und seinen ins Auge gefassten Zeitplan fast punktgenau abhakte, musste nicht lange warten, ehe er dann auch der schnellsten Frau gratulieren konnte. Die 30-jährige Eva Offermann von der DJK Herzogenrath lief als Gesamt-Sechste in 3:05,38 Stunden über die Ziellinie. "Sehr gut" sei es gelaufen, sagte sie, "auf den letzten beiden Kilometern konnte ich sogar noch zulegen."
Soweit Reinhard Pösel von der Rheinischen Post vom 6.1.2014

Der letzte im Ziel von den 310 Finishern war übrigens ein Hamburger aus der Altersklasse M75 in 7.48 Std.. Ausdauersport kann man bei guten körperlichen Bedingungen bis ins hohe Alter fortsetzen, dies hat der Hamburger mit dem im Ultrausdauerbereich (siehe Wikipedia) so bekannten Namen Horst Preisler, eindrucksvoll bewiesen. Bereits im Jahr 2000 hatte der nämlich auch schon seinen 1.000 Marathon gelaufen. Noch einmal Chapeau! (Michael Küsgen)

Autor:

Michael Küsgen aus Arnsberg

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