TuS Rumbeck - Vorsitzender Stephan Kersch
Ein Rückblick - Ein Ausblick
Stephan Kersch: Ein Rückblick - Ein Ausblick
Das Jahr 2024 war für den TuS Rumbeck eine anspruchsvolle, aber zugleich erfüllende Zeit. Mit vielen Herausforderungen, Erfolgen und unvergesslichen Momenten blickt der Vereinsvorsitzende Stephan Kersch auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück, und wagt einen Blick in das Jahr 2025.
Im Interview Stephan Kersch, 1. Vorsitzender des TuS 1890 Rumbeck, der sich voller Stolz 20 Fragen stellt. Einblicke in seine Gedanken zum vergangenen Jahr und Ausblicke auf das kommende Jahr. Und natürlich hält er auch eine Ankündigung bereit, die sicherlich viele Rumbecker überraschen wird. "Ich lasse mal die Katze aus dem Sack."
Wie würdest du das vergangene Jahr für den Verein zusammenfassen?
Das Jahr war in erster Linie herausfordernd. Die ersten 5 Monate war man größtenteils damit beschäftigt den Vorstand wieder zu komplettieren. Es galt 4 überlebenswichtige Vorstandspositionen mit guten Leuten zu besetzen. Das hat einen wahnsinnigen Druck aufgebaut.
Nach der Konstituierung des neuen Vorstandes erfolgt dann die Einarbeitung. Prozesse müssen sich erstmal entwickeln und jeder muss seine Rolle finden.
Gleichzeitig bleibt die Zeit ja nicht stehen und der Betrieb läuft weiter. Es war wirklich ein sehr stressiges Jahr.
Was waren die größten Erfolge des Vereins in diesem Jahr?
Mein Gefühl ist, dass die allgemeine Stimmung positiv geworden ist. Der Umgang untereinander ist sehr gut. Im Vorstand hat nun jeder seine Rolle gefunden und wir funktionieren. Das möchte ich gerne mitnehmen und neue Ideen und Projekte umsetzen, die wir bereits jetzt im Hinterkopf haben. Der größte Erfolg des Vereins ist aber sicherlich, dass wir es geschafft haben unsere Jugendabteilung weiter zu vergrößern. Jedes Sport treibende Kind ist wichtig.
Gab es Herausforderungen oder schwierige Situationen, die du besonders in Erinnerung behältst?
Also den Geschäftsführenden Vorstand nochmal nahezu neu zu besetzen war schon ein ganz dickes Brett. Vor sieben Jahren befand ich mich ja auch schon einmal in dieser Situation und ich hätte nicht gedacht, dass ich für so einen Neuanfang nochmal die Kraft hätte.
Die Situation um unsere Senioren Fußballmannschaften lag mir ebenfalls wie ein Stein im Magen: Bei den Damen konnten wir glücklicherweise eine gemeinsame Lösung mit Oeventrop finden.
Die Amateure mussten nach 20 Jahren aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden. Das tut mir als Gründungsmitglied im Herzen weh.
Die Situation der Ersten Mannschaft ist ja auch kein Geheimnis. Durch die Rückkehr von Marvin Ruf und die Neuankömmlinge aus der alten Jugendmannschaft und vielen weiteren Neuzugängen haben wir aber ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt, dass man weiter fest mit einer schlagkräftigen Rumbecker Mannschaft rechnen kann.
Die Verhandlungen mit dem SKV Balkan haben uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Auch das haben wir gemeistert und jetzt bin ich sehr froh, dass der Balkan-Verein bei uns eine sportliche Heimat gefunden hat.
Welche Veränderungen oder Entwicklungen haben den Verein in diesem Jahr geprägt?
Ich glaube da würde ich wieder den Vorstandswechsel anführen.
Wie bewertest du die sportliche Leistung der Teams/Abteilungen in diesem Jahr?
Die positiven Leistungen unserer Leichtathleten stehen in diesem Jahr über allem. Es ist wirklich der absolute Wahnsinn, was die Übungsleiterinnen und unsere aktiven Leichtathleten leisten. Mit dieser Abteilung haben wir ein ganz großes Aushängeschild für die Leichtathletik im HSK. Darauf sind wir besonders stolz.
Da ich ja auch Vater von 2 kleinen Kindern bin, trifft man mich aber auch das ein oder andere Mal beim Kinderturnen an. Schon unsere kleinsten Mitglieder sind mit so viel Freude bei der Sache, da geht einem wirklich das Herz auf.
Sportlich läuft es bei unseren Fußball-Kindern ebenfalls fabelhaft. Die Entwicklung gerade in den unteren Jahrgängen könnte kaum besser sein. Die erwachsenen Fußballer und Fußballerinnen dürften gerne ein paar mehr Punkte holen. Da nehme ich mich als aktiver Alte-Herren Spieler aber auch nicht aus der Verantwortung 😉Die Tennis-Abteilung bereitet mir etwas Sorgen. Die aktiven Mannschaftsspieler werden weniger und logischerweise immer älter. Hier müssen langfristig neue Konzepte her.
Gab es besondere Veranstaltungen, die dir im Gedächtnis geblieben sind?
Die Jahreshauptversammlung war sehr emotional. Man verabschiedete und ehrte dort wirklich ganz besondere Menschen, die sich für unseren Verein in der Vergangenheit aufgeopfert haben.
Besonders viel Freude macht mir auch immer die Durchführung des Seniorennachmittages.
Positiv eingeprägt hat sich ein Fußball-Spiel unserer E-Jugend, welches ich besuchte. In der Vergangenheit haben diese Kinder oftmals herbe Niederlagen kassiert. Durch Fleiß, Moral und viel Training deklassierten sie ihre Gegner an diesem Tag mit einem 20:0.
Die Gesichter der Kinder und ihrer Trainerin, der Stolz der Eltern und Großeltern ... Sport kann so viel bewirken. Das sind so magische Tage an denen man wieder feststellt, warum man sich ehrenamtlich engagiert.
Welche Projekte oder Initiativen wurden erfolgreich umgesetzt?
Da fällt mir direkt die Reparatur des Tennisheims-Daches ein. Die Arbeiten daran hingen nahezu das gesamte Jahr als Damokles-Schwert über uns. Ich bin sehr froh, dass wir diese Arbeiten als Verein komplett in Eigenleistung erbracht haben.
Dann denke ich natürlich an unsere neue Internetseite https://www.tus-rumbeck.com
Da hat vor allem Christof eine Menge Herzblut gesteckt. Der Verein musste nach dem schockierenden Tod unseres alten Webmasters komplett neu online aufgestellt werden.
Das Ableben von unserem Freund Gerrit beschäftigt weiterhin viele unserer Mitglieder. Ein wahrer Albtraum, vor allem für seine Familie und engsten Freunde. Wir mussten wirklich mehrfach den Kopf schütteln, als wir feststellen mussten wie schwierig es war eine neue Präsenz aufzubauen, weil unser alter Provider sich dermaßen querstellte.
Wie hat sich das Engagement der Mitglieder und Ehrenamtlichen entwickelt?
Grundsätzlich sind immer noch viele Menschen bereit ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Wirklich schwierig wird es Helfer bei Heimspielen, Festivitäten und Veranstaltungen, außerhalb des Vorstands und Beirats zu finden. Ich denke das ist aber keine Entwicklung, die nur der TuS Rumbeck durchmacht. Wir bieten ein familiäres, freundschaftliches Umfeld und laden alle Interessierten ein uns zu helfen. Wir freuen uns über jede Unterstützung.
Haben sich die Mitgliederzahlen in diesem Jahr verändert?
Meines Wissens nach nicht. Mir ist allerdings ein Phänomen unserer Zeit aufgefallen: Früher sind Rumbecker bei dessen Geburt oder mit dem Start ihrer sportlichen Tätigkeit in den Verein eingetreten und blieben dort ein Leben lang. Das führt natürlich heutzutage zu vielen Jubilaren, die wir auf unseren Mitgliederversammlungen ehren können. Der heutige Zeitgeist ist aber etwas anders: Sobald ein Kind an einer Sportgruppe nicht mehr teilnimmt, wird dieses direkt beim Verein abgemeldet. Es kommt schon einmal vor, dass man mehrfach im Jahr mit Eltern zu tun hat, die ihre Kinder ständig an- und abmelden und diese nachher selbst total den Überblick verloren haben, ob ihr Kind noch im Verein ist. Ich finde das wirklich schade, weil diese Eltern ihren Kindern damit gar keine Kontinuität und Vereinsbindung vorleben. Aber wahrscheinlich ist das Angebot heutzutage einfach zu groß.
10. Was hat der Verein getan um die Gemeinschaft zu stärken?
Also grundsätzlich stärkt Sport die Gemeinschaft, da muss man als Institution „Verein“ gar nicht mehr so viel machen. Wir unterstützen selbstverständlich zusätzlich mit Trainingsmaterialien, Trikots, Kleidung etc.
Anfang des Jahres haben wir durch die Veltins-Brauerei alle Helfer zu einem Ausflug in die Sporthalle nach Gelsenkirchen eingeladen. Das war eine ganz tolle Veranstaltung, die allen Beteiligten Freude bereitet hat. Außerdem sind wir weiterhin der Co-Ausrichter des Vatertagsfestes und Veranstalter von Dorfturnier und Seniorennachmittag.
Wie steht der Verein finanziell da?
Das ist sicherlich eher eine Frage für unseren Kassierer Calvin. Grundsätzlich stehen wir auf gesunden Beinen und brauchen uns keine Sorgen um die finanzielle Zukunft des Vereins zu machen. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir unser Geld mit offenen Händen verteilen können. Wir haben eine Platzanlage abzuzahlen und müssen für eine spätere Renovierung bereits Geld zurücklegen. Wir wirtschaften mit Weitsicht und zum Wohle des Vereins.
Gab es größere Investitionen oder Projekte, die umgesetzt wurden?
In diesem Jahr wurde nicht in größere Projekte investiert. Das hat man ja mit dem Umbau der Sportanlage bereits getan. Wir haben aber schon Ideen, inwieweit zukünftig investiert werden soll.
Wurde an der Infrastruktur gearbeitet, und wenn ja, welche Verbesserungen wurden vorgenommen?
Die Infrastruktur ist in Ordnung, so lange man sie weiterhin ordentlich pflegt. Das ist Herausforderung genug.
Welche Ziele setzt du dir für den Verein für das kommende Jahr?
Ich würde mich über steigende Mitgliederzahlen freuen. Zusätzlich wünsche ich mir eine positive Stimmung, gute Laune und viel Motivation um alle Herausforderungen anzugehen. Es ist genügend Arbeit da. Ob wir alles umgesetzt bekommen, liegt an der Unterstützung und dem Zusammenhalt.
Gibt es bereits Pläne für neue Projekte, Veranstaltungen oder sportliche Ambitionen?
Bei sportlichen Ambitionen fällt mir direkt der Klassenerhalt unserer Fußballer ein. Ich bin sehr positiv gestimmt, dass dies auch gelingen wird.
Die Veranstaltungen fürs neue Jahr haben wir bereits terminiert:
- Die Mitgliederversammlung findet am 16.05. im Windfirkel statt.
- Vatertagsfest ist am 29.05. am Dorfplatz.
- Dorfturnier kann für den 23.08. in den Kalendern markiert werden
- Seniorennachmittag ist für den 25.10. angesetzt
Zusätzlich dazu würden wir gerne das Tennisheim etwas mehr nutzen und stellen uns da verschiedene Veranstaltungen vor.
Ich lass einfach mal die Katze aus dem Sack:
Wir öffnen das Tennisheim erstmals wieder für die gesamte Rumbecker Bevölkerung (und natürlich auch für Interessierte von außerhalb) am 08.03.
Es wird ein ganz ungezwungener Samstag Nachmittag/Abend in gemütlicher Runde und wir hoffen, dass die Idee gut aufgenommen wird.
Außerdem möchten wir weiterhin einen frei zugänglichen Bolzplatz für Kinder und Jugendliche errichten, aber da sind wir mit Sicherheit auf Hilfe angewiesen.
Wo siehst du den Verein in fünf Jahren?
Ich sehe eine gut besuchte Platzanlage mit Sport treibenden von jung bis alt und ein Tennisheim als Treffpunkt für das Dorf. Wer weiß, vielleicht haben wir bis dahin noch ganz innovative Ideen mit denen heute noch keiner rechnet.
Was hat dich in diesem Jahr als Vereinsvorsitzender besonders stolz gemacht?
Ich bin stolz darauf, dass wir trotz schlechter Vorzeichen dennoch gut durchs Jahr gekommen sind. Rückschläge dürfen einen ruhig umhauen, dann ist es aber wichtig sich einmal zu schütteln und weiterzumachen. Im Allgemeinen bin ich sehr stolz dieses Amt schon so viele Jahre bekleiden zu dürfen und mir unsere Mitglieder dafür das Vertrauen schenken.
Gibt es jemanden oder etwas, das du besonders hervorheben möchtest?
Das ist wirklich schwierig. Jeder gibt gemessen an seiner Zeit und Kraft sein Bestes und Ehrenamt ist nunmal Hobby und jeder entscheidet für sich selbst wieviel er einbringt.
Vielleicht möchte ich einmal die Personen erwähnen, mit denen ich am meisten Kontakt habe: Ich arbeite sehr eng mit unserem Fußball-Abteilungsleiter Daniel Struwe zusammen. Die Arbeit mit ihm macht mir unheimlich Spaß und er ist von unschätzbarem Wert für uns.
Genauso sieht es mit unserem Jugendleiter Jurij Arnold aus. Er macht dort einen riesen Job und durch sein Wirken wächst die Abteilung immer mehr. Ich kann da nur meinen Hut ziehen.
Als drittes würde ich einmal Calvin Klok nennen, der als Kassierer in große Fußstapfen treten musste und diese Aufgabe bravourös meistert.
Das soll aber überhaupt nicht die Leistung aller anderen schmälern: Christof, Nils, Robert, Marc, Roland, Lena, Robin, … ich könnte zu jedem etwas sagen und ich freue mich, dass wir so ein tolles Team sind.
Wie sehr unterstützt dich deine Familie in der Vereinsarbeit?
stephan kersch 01Ohne Rückhalt in der Familie funktioniert das alles nicht. Ich bin sehr froh, dass meine Frau mein Ehrenamt akzeptiert und unterstützt. Sie kennt das glücklicherweise schon aus ihrem Elternhaus, denn mein Schwiegervater war ja auch über viele Jahre 1. und 2. Vorsitzender unseres Vereins. Manchmal ist es aber schon etwas kräftezehrend. Wenn man nach 10 Stunden Arbeit endlich zu den Kindern kommt und dann direkt das Handy klingelt, da muss man schon einmal kräftig durchpusten. Ich kriege Nachrichten und Anrufe zu allen Uhrzeiten, an allen möglichen Tagen in der Woche. Auch an Sonn- und Feiertagen oder im Urlaub. Manchmal wünscht man sich da etwas mehr Rücksichtnahme.
Was wünscht du dir persönlich und für den Verein im nächsten Jahr?
Ich wünsche unseren Mitgliedern und Freunden ein frohes und gesundes neues Jahr. Mögen die Sportler verletzungsfrei bleiben und die Verletzten bald wieder aktiv. Über allem steht die Gesundheit, dann kommt erstmal lange Zeit gar nichts.
Sportliche Erfolge nimmt man natürlich trotzdem gerne mit.
Es klingt zwar abgedroschen, aber ich wünsche mir Frieden auf der Welt und dass Kriege, Terror und Morde aufhören. Es gab in der Vergangenheit des Öfteren Versuche unseren Verein in irgendwelche Richtungen zu politisieren. Das werde ich nie zulassen, wir bieten Heimat für Menschen, die gerne Sport treiben und die Gemeinschaft schätzen.
Wir sagen DANKE Stephan für das Interview. Einfach Klasse!
Autor:Christof Möller aus Arnsberg |
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