Wenn die Schnecke beim Sparen hilft - Holzpelletheizung unter die Lupe genommen

Dr. Johannes Spruth und Dagmar Kurth-Heckmann vor dem Pelletkessel | Foto: Sebastian-Marcel Witte, Stadt Arnsberg
  • Dr. Johannes Spruth und Dagmar Kurth-Heckmann vor dem Pelletkessel
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Durch den Keller von Dagmar Kuth-Heckmann windet sich eine lange Schnecke. Sie trägt kleine Holzstückchen herum und schont so das Klima und die Haushaltskasse. Die sogenannte Schnecke gehört nämlich zur Pelletheizung, welche die Arnsbergerin im Jahr 2006 eingebaut hat. Und sie bringt mit Unterstützung durch ein Saugsystem die kleinen Pressholzstücke vom Lagerraum zum 7 Meter entfernten Heizkessel.

Am Mittwoch war die Schnecke und der Rest der 15 Kilowatt-Heizung in Aktion. Im Rahmen der „Wochen der Holzpellets und Solarthermie“ der Energieagentur NRW öffnete Frau Kurt-Heckmann zusammen mit Dr. Johannes Spruth, Energieberater der Verbraucherzentrale in Arnsberg ihren Heizungskeller für die Presse.
„Holz und Sonne sind günstige Lieferanten für umweltfreundliche Heizenergie – wenn die Bedingungen stimmen“, erklärte Dr. Spruth. Denn während die Brennstoffrechnung beim Umstieg von Öl oder Gas auf Pellets derzeit um ein Fünftel sinkt, steigt im Gegenzug der Platzbedarf. „Pellets brauchen mehr als doppelt so viel Lagerraum wie Öl“, sagte Dr. Spruth. Meistens reicht der alte Tankraum trotzdem aus. Oder es wird, wie bei Frau Kurth-Heckmann, ein Teil des Kellers abgetrennt. Eine Alternative sind Silos im Außenbereich, die zum Beispiel in einem Carport aufgestellt werden können.
Per Förderschnecke oder Saugrohr gelangen die Pellets aus dem Lager zum Kessel, wo sie verbrannt werden. „CO2-neutral und emissionsarm“, wie Dr. Spruth betonte. „Der Kamingeruch, der im Winter manchmal in der Luft liegt, stammt eher aus Einzelöfen mit Scheitholz.“ Empfehlenswert sind Pellets der Qualität ENplus A1. Sie verbrennen sauber und fördern einen effizienten Betrieb der Heizung.
Besonders viel Brennstoff spart, wer zusätzlich Solarthermie nutzt. Die steuert bis zu einem Viertel der benötigten Wärme für Heizung und Wasser aus Sonnenenergie bei und senkt so die Kosten weiter. Auch hier gilt aber: Der Einbau lohnt sich nicht immer, die Bedingungen müssen stimmen. Vor allem muss die Anlage passgenau geplant werden.
In der Anschaffung sind Solar- und Pelletanlagen deutlich teurer als konventionelle Heizungen. Aber: „Wer alle Fördermöglichkeiten voll ausschöpft, bekommt in manchen Fällen ein Drittel der Gesamtkosten erstattet“, sagte Dr. Spruth „Die Mehrkosten gegenüber einer konventionellen Heizung lassen sich so in aller Regel ausgleichen.“
Hauseigentümer, die wissen wollen, ob sich Heizen mit erneuerbaren Energien für sie lohnt, erhalten von der Verbraucherzentrale NRW eine unabhängige Energieberatung bei sich zu Hause. Termine gibt es unter Tel.: 0 29 32-510 97-03 (mo - fr 9 -12 Uhr) oder 0 29 32 -510 97-05 oder arnsberg.energie@vz-nrw.de. Noch bis Freitag, 12. Juni, können zudem gegen Vorlage eines Gutscheins kostenlose 30-minütige Termine in der Beratungsstelle vereinbart werden. Den Gutschein gibt es in der Beratungsstelle Arnsberg in der Burgstr. 5 in Neheim und unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.
Mehr Informationen gibt es unter www.vz-nrw.de/heizen-mit-erneuerbaren.
Im Rahmen der „Wochen der Holzpellets und Solarthermie“ der Energieagentur NRW können Interessierte noch bis 10. Juni auch unbegleitete Einzeltermine mit weiteren privaten Heizungsbesitzern in ihrer Nähe vereinbaren. Die Kontaktdaten gibt es unter www.aktion-holzpellets.de/nc/kampagne/pelletanlagen-in-ihrer-naehe.html.

Autor:

Carsten Peters aus Arnsberg

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