MODERN WIRKENDE FENSTER SIND TEILS LÄNGST VERALTET – KOMFORT UND EFFIZIENZ AUF STAND DER 1970ER JAHRE

Einer Meinung bei Fensteraustausch und Klimaschutz: von links nach rechts: Andreas Pater (Handwerkskammer Südwestfalen), Wilfried Esser (Obermeister Tischlerinnung Hochsauerland), Carsten Peters (Energieberater Verbraucherzentrale NRW in Arnsberg), Sebastian Marcel Witte (Klimaschutzmanager Stadt Arnsberg), Meinolf Preuß-König (Handwerkskammer Südwestfalen)
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AKTION: MIT RICHTIGER PLANUNG ZUM PASSENDEN FENSTER

Die Fenster des Sauerländer Doms in Neheim sind nicht gerade Energiesparmodelle – das wird kaum jemanden überraschen. Doch auch manche Exemplare mit Kunststoffrahmen und Doppelverglasung tragen bereits historische Züge, wie Energieberater Carsten Peters von der Verbraucherzentrale NRW am Dienstag erklärte.

„Unbeschichtete Isolierglasfenster aus den frühen 1990er Jahren sind schon energetische Oldtimer“, sagte er bei der Vorstellung der neuen Aktion „Wir blicken durch: Fenster richtig planen.“ „Die Technik dieser Fenster entspringt einer Zeit, in der noch reichlich VW-Käfer unterwegs waren, Elvis‘ letzte Single im Radio lief und fast alle Telefone Wählscheiben hatten: Es gab sie schon 1977.“
Damals trat die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft. Sie schrieb erstmals vor, wie viel Wärme durch neue Fenster entweichen darf. Erst 1995 wurde diese Vorgabe deutlich verschärft – und danach noch mehrfach. „Die heute erlaubten Grenzwerte sind viel niedriger. Der Verlust darf nicht einmal halb so hoch sein wie 1994“, sagte Peters. Technisch möglich wurden die geringeren Verluste unter anderem durch eine Metallbedampfung der Scheiben. Diese Wärmeschutzverglasung ist im Neubau längst Standard und kann die aktuellen Grenzwerte sogar noch deutlich unterschreiten. Bislang ist Peters zufolge aber nur gut jedes zweite Fenster in Deutschland mit Wärmeschutzglas ausgestattet.
Für fast alle, die noch Scheiben aus der Zeit vor 1995 haben, sei eine Modernisierung empfehlenswert, sagte Peters. Neue Fenster oder zumindest neue Gläser sparten nicht nur Heizkosten, sondern machten auch winterliche Aufenthalte in Fensternähe viel angenehmer. „Die Innenfläche ist bei Wärmeschutzverglasung einfach wärmer“, erklärte er.
Für alle, die ihre Verglasung nicht kennen, verriet der Experte einen Trick: „Einfach im Dunkeln ein Feuerzeug vor die Scheibe halten und auf die Spiegelungen der Flamme achten“, riet er. „Bei Wärmeschutzverglasung ist mindestens ein Spiegelbild anders gefärbt als die restlichen.“ Mehr Tests zur energetischen Fitness der Fenster gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw/fenster.
Bei einer Modernisierung können neben dem Wärmeschutz auch viele weitere Eigenschaften des Fensters verbessert werden. Das betonte Wilfried Esser, stellv. Obermeister Tischlerinnung Hochsauerland. „Hitze-, Lärm- und Einbruchschutz, Bedienkomfort und Barrierefreiheit sind einige wichtige Punkte“, erklärte er. Unterschiedliche Ansprüche in diesen Bereichen machten das passende Fenster zu einer individuellen Angelegenheit, sagte Peters. Zudem müssten Rahmen und Glas immer gut auf den Rest des Hauses abgestimmt und fachgerecht eingebaut werden. Sonst könnten sie ihre Wirkung nicht richtig entfalten.

Unabhängige Unterstützung bei Überlegungen zur Fenstermodernisierung gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW – direkt im Haus, um das es geht, oder in der Beratungsstelle Arnsberg, Burgstr. 5, 59755 Arnsberg. Termine gibt es unter Tel./Email: 02932/51097-05 / arnsberg.energie@verbraucherzentrale.nrw, unter 0211 / 33 996 555 und unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.
www.verbraucherzentrale.nrw/fenster

TIPP:
In der Beratungsstelle Arnsberg können Verbraucher während der Öffnungszeiten an einem Modellgebäude die Wärmeverluste unterschiedlicher Verglasungen beobachten. Das Gebäude wird von innen mit einer Infrarotlampe beheizt und an vier unterschiedlichen Verglasungen die Oberflächentemperatur an der Außenseite gemessen. Die Temperaturunterschiede machen die Dämmwirkung der einzelnen Verglasungen sichtbar.

Einer Meinung bei Fensteraustausch und Klimaschutz: von links nach rechts: Andreas Pater (Handwerkskammer Südwestfalen), Wilfried Esser (Obermeister Tischlerinnung Hochsauerland), Carsten Peters (Energieberater Verbraucherzentrale NRW in Arnsberg), Sebastian Marcel Witte (Klimaschutzmanager Stadt Arnsberg), Meinolf Preuß-König (Handwerkskammer Südwestfalen)
Demonstriert den Unterschied zwischen alten und neuen Fenstern - das Thermohaus in der Verbraucherzentrale Arnsberg
Autor:

Carsten Peters aus Arnsberg

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