Bundesweite Kampagne noch bis 20. Mai
Jugendamt Arnsberg informiert
Nahezu jede/r dritte Mitarbeiter*in der der Stadt Arnsberg arbeitet beim Jugendamt Arnsberg. Darüber hinaus verfügt das Jugendamt über ein Budget von über 56,5 Millionen Euro, allein die Aufwendungen für Personal belaufen sich auf 15,6 Millionen Euro. Die große Summe erklärt sich aus der Vielzahl von Aufgabenbereichen, die vom Jugendamt in der Stadt Arnsberg geleistet werden. Dieses Spektrum dazustellen, ist Sinn und Absicht einer bundesweiten Informations-Kampagne, die unter dem Motto „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ steht.
Noch bis zum 20. Mai läuft die Aktion, an der sich auch das Jugendamt der Stadt Arnsberg beteiligt. Die Aktionswochen „Unterstützung, die ankommt“ wird mit einer Vielzahl von Aktionen auf Kinder, Eltern und Jugendliche zugehen. So werden beispielsweise Mitarbeiter*innen mit dem Slogan „Ich bin Jugendamt“ vorgestellt, außerdem startete eine Aktionswoche Tagespflege (mehr dazu auf www.lokalkompass.de). Geplant ist später im Jahr noch ein Familientag am 4. September in der Großen Wiese. Im Herbst werden Berufsbilder im Jugendamt online beworben.
Große Bandbreite an Angeboten
Seit Februar 2021 ist Chantal Debus Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses und hat sich in den Abteilungen des Jugendamtes umgesehen sowie eine Vielzahl von Gesprächen geführt. Dazu merkt sie an, dass das Bild des Jugendamtes in der Öffentlichkeit sicherlich oft verkürzt dargestellt ist: Wer denkt schon bei Kitas, bei Filmprojekten, bei Gewaltprävention oder bei Beratung durch Familienhebammen an das Jugendamt? Nach zwei Monaten als Ausschussvorsitzende lautet ihr Resümee: „Ich habe viele engagierte Mitarbeiter*innen und eine große Bandbreite von Angeboten kennengelernt“.
Pandemie nimmt starken Einfluss
Im Rahmen der Kampagne möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter das gesamte Spektrum der Arbeit vorstellen. Dabei sollen vor allem die Themen mit großer Bürgernähe angesprochen und verdeutlicht werden. Die Corona-Pandemie nimmt seit über einem Jahr einen starken Einfluss auf die Gesellschaft und die Arbeit der Jugendämter. Michael John, der Leiter des Jugendamtes Arnsberg, zieht nach einem Jahr Corona-Pandemie ein gemischtes Fazit: „Sicherlich hat man sich im Jugendamt immer wieder auf neue Situationen eingestellt“, sagt John. Er ist froh über das Engagement und die Flexibilität seiner Mitarbeiter*innen. „Es ist auch vieles neu erprobt worden: Gespräche und Arbeitsgruppen werden inzwischen oft als Videokonferenzen durchgeführt“, so John weiter. Aber er betont auch, dass die Reichweite der Angebote vielfach eingeschränkt ist. Vor allem, wenn man zu Menschen noch keinen Kontakt aufgebaut hatte, fällt es schwer diesen allein durch Videochats herzustellen. In der Corona-Zeit überdenken sind Arbeitsweisen überdacht und teilweise neu strukturiert worden. Michael John ist überzeugt, dass manche Arbeitsgruppe auch nach der Corona-Zeit gut mit Videochats unterstützt werden kann.
"Manche sind am Ende ihrer Kraft“
„Den Familien – und dabei vor allem den Frauen – wurde viel abverlangt. Manche sind am Ende ihrer Kraft“, lautet die Einschätzung von Michael John nach über zwölf Monaten Pandemie. Auch brauchen Kinder und Jugendliche den Austausch mit anderen Kindern und Jugendlichen. „Da fehlt viel Alltag und Normalität. Alle hoffen inzwischen sehnlichst, dass die Pandemiezeit ein Ende hat“, so der Leiter des Jugendamtes Arnsberg, Michael John. Weitere Informationen sind im Netz unter www.unterstuetzung-die-ankommt.de erhältlich.
Kindertagesbetreuung: Projekte und weitere Plätze
Ein großer Arbeitsbereich des Jugendamtes ist die Kindertagesbetreuung. Hier arbeiten 220 Mitarbeiter*innen vor allem in den 15 städtischen Kitas, in denen über 1000 Kinder betreut werden. Aber auch der Bereich der 62 freiberuflichen Tagesmütter und Tagesväter wird durch eine Fachstelle unterstützt. Das Jugendamt unterstützt darüber hinaus die freien Träger von Kitas bei Bauprojekten und leitet Finanzmittel des Landes an diese weiter. Die freien Träger betreiben 26 Kitas in Arnsberg. Das jährliche Budget des Bereichs Kindertagesbetreuung liegt bei über 23 Mio. Euro. Eine zentrale Aufgabe der letzten Jahre ist die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Betreuungsplätzen, wofür sich die Stadt Arnsberg stark engagiert hat. Dazu wurden in drei Jahren schon über 400 Betreuungsplätze neu geschaffen und 9 Projekte mit über 200 weiteren Plätzen sind gerade in Arbeit.
Beratung und Begleitung stark eingeschränkt
Vielen Arnsberger*innen mit Kindern ist das Familienbüro mit seinen 25 Mitarbeiter*innen und sieben freiberuflichen Familienhebammen vor allem auch durch die „Kinderstadt“, die Frühen Hilfen mit einer Vielzahl von Unterstützungsangeboten für junge Familien und den Jugendarbeitsangeboten wie z.B. dem Medienprojekt „Abgedreht“ bekannt. Kurz vor der Eröffnung steht die Jugendinformations- und Beratungsstelle „Haltestelle“ in der ehemaligen Realschule Neheim in der Goethestraße. Christian Eckhoff, der Leiter des Familienbüros, fiebert mit seinen Mitarbeiter*innen einem Start der Arbeit nach den Lockdown-Phasen entgegen. Gerade die Jugendarbeitsangebote, wie z.B. Jugendzentren oder medienpädagogische Angebote, wie das Filmprojekt abgedreht, waren und sind von der Pandemie stark betroffen. Sicherlich konnte manches durch verstärktes Engagement im Bereich der Sozialen Medien, wie z.B. durch den Instagramkanal „abge_dreht“ aufgefangen werden. Es sind sogar neue Kontaktchancen entstanden, aber die Möglichkeiten der Beratung und Begleitung z.B. durch die Schulsozialarbeiter*innen und die Streetworker sind durch Corona stark eingeschränkt.
ASD hält Kontakt
Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) berät und vermittelt, begleitet und unterstützt Hilfen zur Erziehung, die z.B. durch Erziehungsbeistandschaften, Sozialpädagogische Familienhilfe oder auch Heimerziehung geleistet wird. Hier arbeiten 21 Mitarbeiter*innen und betreuen einen Mitteleinsatz von über 12 Millionen Euro. Die vom Allgemeinen Sozialdienst (ASD) unterstützten Familien erhielten z.B. im Jahr 2019 zusammen 257 ambulante Hilfen und 294 stationäre Hilfen in Vollzeit- und Bereitschaftspflege, Heimen und anderen Wohnformen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wurde die telefonische Erreichbarkeit ausgebaut und unter Beachtung der Coronaschutzbestimmungen auch direkte Gespräche und Hausbesuche durchgeführt. In allen Phasen des Pandemiegeschehens hat der ASD Kontakt zu Kindern, Jugendlichen und Familien gehalten und will dies weiter tun. Dabei setzte das Jugendamt auf ungewöhnliche Vorgehensweisen, z.B. mit gemeinsamen Spaziergängen mit Erziehenden, oder Videochats.
Spezialisierte Unterstützungsangebote
Der besondere Jugendhilfedienst bietet spezialisierte Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern an. Z.B. werden durch den Bereich Beistandschaften Erziehende bei der Wahrnehmung ihrer Rechte, z.B. dem Einholen von Unterhaltsansprüchen unterstützt, durch Vormundschaften bleiben die Rechte der Kinder im Fokus auch wenn Eltern das Sorgerecht nicht mehr, oder nur noch zum Teil wahrnehmen können. Der Pflegekinderdienst berät und begleitet Pflegefamilien und die Adoptionsvermittlung bereitet Adoptionen vor. Die Jugendhilfe im Strafverfahren steht Jugendlichen bei Vernehmungen oder in Gerichtsverfahren oder begleitet gerichtliche Auflagen nach Verurteilungen.
Finanzen, Planung, Umsetzung
Um die finanzielle Seite der Jugendhilfe kümmert sich die Abteilung wirtschaftliche Jugendhilfe| Beiträge. Dort werden jedes Jahr Zahlungen von über 40 Mio. Euro vorbereitet, geprüft und veranlasst. Darunter fallen auch die Zahlungen der Elternbeiträge und die Kostenerstattungen für Maßnahmen, die von Freien Trägern angeboten werden. In einer Querschnittabteilung kümmern sich andere Mitarbeiter*innen zudem um die Planung von Maßnahmen, setzen Befragungen um, beraten die Abteilungen bei Fragen des Qualitätsmanagements und unterstützen die Vernetzung der Jugendhilfelandschaft und der Kooperationspartner.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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