Arnsberger Zukunftskonferenz

Auf der Arnsberger Zukunftskonferenz gingen die Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung auf eine spannende Reise in die kommenden Jahre.

Wer möchte nicht wissen, wie sich die Welt  entwickelt? Die Veranstaltung auf dem Campus der Stadtwerke versuchte hier einen kleinen Einblick zu geben.Hochrangige Referenten und Gesprächsteilnehmererklärten ihre Sicht der Dinge.
Zahlreiche Fragen machten auf das Programm neugierig. Welche ökonomischen und ökologischen Herausforderungen bietet die kommende Zeit? Wie wird sich die Arbeits- und Wohnwelt verändern? Leben die Menschen demnächst mehr in der Stadt oder auf dem Land?
Klar war, dass endgültige Antworten in der heutigen schnelllebigen Zeit kaum möglich sind. Aber gewisse „Visionen“ ließen entdecken, dass die Fachleute reichlich Positives erwarten.
Zahlreiche Gesprächsrunden mit fachkundigen Partnern zeigten viele mögliche Wege auf. Natürlich stand immer wieder die Digitalisierung im Vordergrund.
Aber Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, lenke beispielsweise auch den Blick darauf, dass die Bildung in der Region immer wichtig genommen wurde. Auch der Fachkräftemangel werde beobachtet.
Den Pessimisten nahm Andreas Rother, Präsident der IHK-Arnsberg, den Wind aus den Segeln: „Angst davor, dass gewisse Berufe schon weggefallen sind und noch wegfallen, muss niemand haben. Denn es werden neue Arbeitsfelder entstehen.“
Wie es denn in zehn Jahren aussehen wird, stellte Moderator Franz-Reinhard Habbel eine spannende Frage. Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverband Westfalen-Mitte hatte eine einfache Antwort: „Wir werden weiter sein, ob weit genug, wird sich herausstellen.“
Gand-Josef Vogel erwartet eine völlig neue Art der Mobilität – sprich E-Autos. Er geht zudem davon aus, dass die Region Südwestfalen ihre Wirtschaftskraft ausbauen kann und die Lebensqualität gehalten wird.
Das Deutschland noch in vielen Bereich gerade auf dem digitalen Sektor enormen Nachholbedarf hat, zeigte der Botschafter der Republik Estland, Dr. William Mart Laanemäe. Das kleine baltische Land hat frühzeitig die Macht der Daten erkannt und sie genutzt. Bereits 1995 wurde dort das Online-Banking eingeführt. Es wurde nicht gejammert, es wurde gehandelt. An vielen Beispielen führte der Diplomat vor, wie sich das Leben mit der Vernetzung vereinfachen lässt. Da staunte mancher Besucher und könnte sich durchaus vorstellen, dass hier Politik und Wirtschaft jetzt mal schneller dafür sorgen sollten, dass auch in der Bundesrepublik bessere Möglichkeiten der technischen „Evolution“ genutzt werden können. Wichtig allerdings, so betonte der Nordeuropäer, sei es allerdings, dass die Zukunft so gestaltet wird, dass sie sich nach den Bedürfnissen der Bürger richtet.
Spannend der Vortrag von Dr. Jörg Salomon von der Deutschen Post und dort zuständig für den Streetscooter. Er beschrieb Ziele („Bis 2020 insgesamt 30 Prozent weniger CO2-Ausstoß“). Nachdem diese Vorgabe bereits früher erreicht wurde, wurde es ehrgeizig: „Bis 2050 Null-Ausstoß.“ Und daran wird gearbeitet – beispielsweise mit dem Streetscooter. Inzwischen ist das Fahrzeug eine Erfolgsgeschichte, bereits 5.500 Stück sind im Einsatz. Fahren jährlich rund 20 Millionen Kilometer, sind in Wartung und Unterhalt etwa 60 bis 70 Prozent billiger als herkömmliche Pkw.
Als Abschluss gab es mit der Talkrunde zwischen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach und dem Fußballprofi Neven Subotic noch einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Sports. Auch hier nimmt die Digitalisierung immer mehr Fahrt auf, steckt aber laut Aussage des Sportlers noch in den Kinderschuhen. Hautnah sollte er den Unterschied zwischen Laptoptrainern wie Thomas Tuchel, den Schreibmaschine-Übungsleitern, etwa Niko Kovac, und den Keilschrift-Trainern, Jupp Heynckes, erklären.
„Es ist egal, nach welcher Methode trainiert wird, Hauptsache am Ende steht der Erfolg“, gab Subotic keiner Methodik den Vorzug. Und erklärte den Mythos auf, dass da heißt: unbedingt Ballbesitz. „Blödsinn, zum Fußball und dem Sieg gehören zahlreiche andere Kräfte.“
Am Ende bedankte sich Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner bei den Mitwirkenden und zog das Fazit: „Von Arnsberg geht ein digitales Signal in die Welt.“

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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