150 Energie-Stammtische: Wie aus Wissen Handeln werden kann
Am Montag, dem 10. Oktober feierte die Energieberatung der Verbraucherzentrale Arnsberg mit 48 Gästen auch aus Politik und Verwaltung den 150sten Energie-Stammtisch im neuen Forum der VHS Arnsberg im Peter Prinz Bildungshaus in Alt-Arnsberg. In Ihrem Grußwort lobte Bürgermeisterin Rosemarie Goldner die Kontinuität der 1994 in Leben gerufenen Veranstaltung und sprach über eigene Erfahrungen auf dem Weg zum Energiesparen, z.T. „…gelernt bei den Energie-Stammtischen.“ Frau Sylvia Müller-Dörfler, kommissarische Leiterin der Volkshochschule betonte die langjährige gute Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Arnsberg und wünschte sich für das kommende Jahr „…eine gemeinsame Veranstaltung mit der Energieberatung für Eltern und Kinder“.
„An den 150 Energie-Stammtischen nahmen insgesamt 4225 Personen teil und damit im Durchschnitt gut 28 Teilnehmer/innen je Veranstaltung,“ rechnete Dr. Johannes Spruth, Energieberater der Verbraucherzentrale in Arnsberg. „Besonders gut besucht waren Veranstaltungen, die direkt Tipps für die Verbesserung der Heizung oder des baulichen Wärmeschutzes oder zur Nutzung von erneuerbaren Energien gaben.“ Am Beispiel der neuen Kampagne der Verbraucherzentrale „Meine Wende“ gab er dann einige Tipps zur „Energiewende in der Praxis“: Wechsel zu „echtem“ Öko-Strom, energetische Ertüchtigung des Hauses, angefangen bei der Heizungsoptimierung durch hydraulischen Abgleich, Kaufempfehlungen bei der Neuanschaffung von Elektrogeräten, Strom selber machen mit Photovoltaik und stromerzeugender Heizung und schließlich energiebewusstes Verhalten beim Heizen und Stromeinsatz seien hier erwähnt.
Die Gastrednerin Dr. Anke Blöhbaum, Umweltpsychologin aus dem Büro konsys …, Köln sprach über „Energiewende beginnt im Kopf“. Neben der notwendigen Grundinformation, zum Beispiel bei Energie-Stammtischen, gibt es einfache Möglichkeiten, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden. So helfen z.B. kleine Aufkleber am Computer, daran zu denken, auch den Hauptschalter an der Steckdosenleiste auszuschalten. Wichtig sei es aber, die Nutzer in die Entwicklung der Maßnahmen einzubeziehen. Bei einer psychologisch gut betreuten Kampagne zum Stromsparen in Dortmund konnte beispielsweise eine Einsparung von über 16 % erzielt werden., so berichtete sie. Aber bereits die monatliche Rückmeldung über den Stromverbrauch – statt der bisher üblichen Jahresrechnung – ergab ohne weitere Betreuung eine Stromeinsparung von etwa 11 %.
Nach diesen Anregungen und reger Diskussion klang der gelungene Abend aus mit dem beim Energie-Stammtisch üblichen Erfahrungsaustausch und dem „Fachsimpeln“ in kleinen Gruppen.
Autor:Carsten Peters aus Arnsberg |
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