Am Mittwoch, 10. März, werden zum "Equal Pay Day" vor dem Arnsberger Rathaus drei Fahnen gehisst
Stadt Arnsberg zeigt Flagge zum "Equal Pay Day 2021"
Am Mittwoch, 10. März, ist "Equal Pay Day" - der Tag, der auf die Forderung nach gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit bei Männern und Frauen hinweisen will. An diesem Tag werden vor dem Rathaus der Stadt Arnsberg drei Fahnen zum "Equal Pay Day 2021" gehisst.
Damit sollen die Bürger auf die immer noch ungleiche und ungerechte Bezahlung der Geschlechter aufmerksam gemacht werden. Gemeinsam mit Bürgermeister Ralf Paul Bittner wird die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Arnsberg Petra Blesel und ihre Stellvertreterin Petra Weck an der Aktion teilnehmen. Zusätzlich geben Informationswände den Mitarbeitern der Stadtverwaltung an diesem Tag die Hintergründe des "Equal Pay Days" im Foyer des Rathauses.
Auf einem der letzten Plätze
Der Gender Pay Gap (GPG) beschreibt die geschlechtsspezifische Lohnlücke: den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen. Die Lohnlücke liegt in Deutschland seit Jahren kaum verändert bei 19 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2020). Damit ist Deutschland im europäischen Vergleich auf einem der letzten Plätze – der Europäische Gender Pay Gap beträgt rund 15 Prozent (Eurostat, 2020).
Mit der Rente wächst die Lohnlücke
Die Unterschiede fallen in Westdeutschland und Berlin mit 21 Prozent deutlich höher aus als im Osten mit nur 7 Prozent (Statistisches Bundesamt, 2020). Mit der Rente wächst die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sogar auf 53 Prozent (4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland). Deutschland hat den größten Gender Pension Pay Gap unter den OECD-Staaten (IW, 2020).
Seltener in Führungspositionen
Männer verdienten in Deutschland 2018 durchschnittlich 4,37 Euro brutto mehr in der Stunde als Frauen. 71 Prozent des Verdienstunterschiedes sind strukturbedingt, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen. Dies steht in engem Zusammenhang mit dem Faktor des Gender Care Gap, der in Deutschland 52 Prozent beträgt. Dies bedeutet, dass Frauen 87 Minuten pro Tag mehr für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden als Männer (aktuelle Studie unter 2.)
Um den Gender Care Gap zu schließen gibt es folgende Vorschläge:
- Ausbau der Kinderbetreuungsangebote
- Streichung der Lohnsteuerklasse V
- Weiterentwicklung des Ehegattensplittings zu einem Real-Splitting
- Neue Vollzeit für Frauen und Männer (30-35 Stunden)
- Ausweitung der Partnermonate beim Elterngeld
„Es gibt noch viel zu tun auf dem Weg zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern in Deutschland“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Arnsberg, Petra Blesel, zum Equal Pay Day 2021.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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