Sparkasse Arnsberg-Sundern behauptet sich gut in schwierigem Klima
Arnsberg/Sundern. Als hätten das gesunkene Zinsniveau und die Entwicklung der Weltwirtschaft kaum Auswirkungen auf das regionale Geldinstitut gehabt, legte die Sparkasse Arnsberg-Sundern am Donnerstag eine mehr als ausgeglichene Bilanz vor. Viele Eckdaten zeigten eine positive Tendenz nach oben.
Vom Sparkassen-Vorstand präsentierten Norbert Runde und Ernst-Michael Sittig nicht nur die Zahlen, sondern auch die augenscheinlichen Gründe der Entwicklung in ihrer jährlichen Bilanzpressekonferenz. Ihr Credo: Die Sparkasse sei ganz nah bei ihren Kunden und verstehe sie.
Erhöhung der Lebensqualität
„Wir wollen nicht nur einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität leisten“, so Sparkassen-Chef Norbert Runde, „auch ist es unser Ziel, sich den Möglichkeiten entsprechend in die Gesellschaft einzubrigen.“ Eine neue Werbelinie, die derzeit in Stadt und Region zu finden sei, beschreibe genau diesen Anspruch, so Runde.
Ganz bewusst habe sich die Sparkasse nur auf das Kundengeschäft konzentriert und damit eine im Vergleich zu 2014 nochmals leicht gestiegene Bilanzsumme von rund 1,142 Mrd. Euro erwirtschaftet. „Diese Geschäftsentwicklung“, so zeigten sich Runde und Sittig einig, „ist Beweis dafür, das die Botschaft der Sparkasse von den Kunden verstanden worden ist.“
Botschaft der Sparkasse
Weiteres Plus kann die Sparkasse Arnsberg-Sundern auch bei der Vergabe von Krediten an Kunden belegten. Mit einer Summe von 839,6 Millionen Euro hat sie die Zahl von 2014 überboten. Besonders erfreut zeigte man sich von der Tatsache, dass die Kunden dem Geldinstitut nach wie vor ihr Vertrauen schenkten: Die Summe der Einlagen ist auf 927,8 Millionen Euro (und damit im Vergleich zu 2014 um 11 Millionen) gestiegen.
Besonders bemerkenswert schätze Ernst-Michael Sittig die Entwicklung angesichts der weltweiten Unsicherheiten ein. Ein zweischneidiger Ölpreis, der zwar Verbraucher erfreue, die Wirtschaft jedoch in Sorge treibe, und nicht zuletzt die Frage nach dem Bestand von Europa, prägten das Gefühl in Deutschland, Europa und weltweit.
Schwankende Börsen
Schwankende Börsen, an denen täglich plus oder minus fünf Prozent in Bewegung wären, hätten die Geschäfte nicht erleichtert. „Wir haben mehr Fragen als Antworten“, sagte Ernst-Michael Sittig bei der Vorstellung. Aber: Es bestehe kein Grund zu Panik. Die Konjunktur im Jahr 2015 habe sich lange in stabiler Seitwärtsbewegung gezeigt und erste zum Ende des letzten Jahren einen leichten Dämpfer erfahren.
Die Kundeneinlagen der Sparkasse befänden sich mit 928 Millionen Euro auf einen Rekordnieveau, und das trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus. Stark gestiegen sei offensichtlich aus diesem Grund das Interesse an Wertpapieren. Insgesamt 71 Millionen Euro hätten Kunden darin angelegt. Vor allem festverzinsliche Papiere und Investmentfonds seien von denen gefragt gewesen, die noch eine Rendite mit ihrem Geld erzielen wollten.
Wirtschaftliche Entwicklung
Der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet, sei auch das Interesse an Bausparverträgen durch Tochtergesellschaften gestiegen: 1.000 neue Verträge habe man im letzten Jahr abschließen können. Ähnliches, so Sittig, gebe es auch von den Lebensversicherungen zu berichten. Die Aussicht auf einen kleinen Garantiezins sie besser als nichts. 23 Millionen Euro sei von den Menschen dort investiert worden.
Die Bankgeschäfte seriös abwicklen zu können, verlasse sich die Sparkasse auf ihren Mitarbeiterstamm. Vor allem über das ServiceCenter der Sparkasse, das 2015 über 100.000 Kundenkontakte vermeldet habe, könnte ein Großteil der Kundenaufträge (im Durchschnitt in nur 2,41 Minuten) abgearbeitet werden.
Mitarbeiterstrategie
Die Sparkasse will an ihrer Mitarbeiterstrategie festhalten. Von den derzeit 13 Auszubildenden nutzten sieben die Chance, im Rahmen des dualen Studiums ihren Bachelor-Abschluss zu erlangen. Mit diesem Potential wolle man auch 2016 die bestehenden Kundenbindungen festigen und Kunden weiterhin bei der Vermögensbildung unterstützen.
Gesellschaftliches Engagement werde man bei der Sparkasse Arnsberg-Sundern weiter groß schreiben. Im Jahr 2015 wurden mehr als 600 Girokonten für Flüchtlinge in der Stadt eröffnet, was in Zusammenarbeit mit den Städten Arnsberg und Sundern auch zu einer Entlastung der Verwaltungen geführt habe.
600 Girokonten für Flüchtlinge
Im Bereich des Sponserings hat die Sparkasse 1,3 Millionen Euro in 500 Projekte örtlicher Vereine investiert, die 2015 gefördert wurden. Zusammen mit Spendengeldern in Höhe von 1,5 Millionen Euro und der Gewerbesteuer für die Städte, könne man eine Gesamtsumme von 30 Euro je Bürger errechnen, die an und in die Gesellschaft fließe.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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