"Pflegerin mit Herz" in Oeventrop
Silke Leifert: „Mein Herz schlägt für die Menschen"
„Silke hat einen besonderen Umgang mit den Bewohnern, mit Herz, Verstand, mit mütterlichem Gefühl und ganz viel Fachwissen“, schwärmt Julia Schierack in höchsten Tönen. Sie muss es wissen, denn ihre Ausbilderin hieß: Silke Leifert. „Deshalb habe ich auch sofort an sie gedacht, als ich den Aufruf im Wochen-Anzeiger gelesen habe.“ Ein besseres Kompliment kann es doch kaum von einer „Schülerin“ für ihre „Lehrerin“ geben, schon deshalb ist die Wahl der „Glösingerin“ zur „Pflegerin mit Herz“ unumstritten.
Denn auch die Pflegedienstleitung des Oeventroper „Elisabethheims“, Gundula Wenzel, kennt nur lobende Worte: „Sie hat Nerven, sie hat Geduld und vor allen Dingen, sie hat immer ein Lachen auf den Lippen.“ Silke Leifert ist so viel Anerkennung fast schon peinlich: „Nee, nee, alleine ist man nichts. Nur im Team sind wir stark und ich bin von tollen Leuten umgeben.“ Ihr Geheimnis: „Wir akzeptieren uns mit allen unseren Stärken, aber auch unseren Schwächen. So kommen keine Konflikte auf, jeder springt ein, wenn er gebraucht wird.“ Deshalb gibt es bei der Mannschaft kaum Fluktuation, durch die Identifikation mit dieser Arbeitsstelle kommt der Wunsch nach einem Wechsel kaum auf. Sie hat ihre praktische Ausbildung hier im Haus gemacht, ist dann gleich vor Ort geblieben. 20 Bewohner werden im Wohnbereich 3 von 16 Mitarbeitern betreut.
Mit Nerven, mit Geduld, mit guter Laune
„Mein Herz schlägt für die Pflege, ich brauche den Umgang und die Nähe der Damen und Herren, die sich in unsere Hände befinden“, setzt sie Prioritäten. Favorisiert wird die Praxis, natürlich werden die Dokumentationen gemacht, aber: „Am PC sitzen ist nicht meins, da muss ich mir immer einen Ruck geben.“ Im Gespräch ist deutlich zu spüren, dass die Pflege für Silke nicht einfach ein Job ist, es ist vielmehr eine Berufung. Doch wie die Arbeit „verrichtet“ wird, macht den Unterschied: Nie die Geduld verlieren, immer ein offenes Ohr, wo sie ist, ist immer eine freundliche Atmosphäre, sich auch mal Zeit für Gespräche nehmen. Denn für viele Menschen ist es schwierig, in eine andere Umgebung zu kommen, sich damit erst einmal allein, einsam, ausgegrenzt zu fühlen. Diesen Leuten dann das Gefühl zu geben, in einer großen Familie zu sein, diese Kunst beherrscht Silke Leifert perfekt.
Respekt für das Leben der Anderen
Dazu gehört ganz viel Respekt für das Leben der Anderen: „Wir sprechen hier niemals von Zimmer 301 oder 307. Bei uns sind dies immer Frau Sowieso oder Herr Meyer.“ Natürlich ganz wichtig: „Jeden gleich behandeln, keine totale Hierarchie, ob Kollegin oder Kollege, ob Bewohnerin oder Bewohner.“ Julia Schierack bewundert aber nicht nur den Sachverstand: „Diese Kleinigkeiten, die erst so richtig für ein Wohlfühlambiente sorgen, hat sie mit einem unglaublichen Selbstverständnis drauf. So sorgt sie für heimelige Weihnachtsdeko, mal eben nebenbei.“ Und fügt hinzu: „Wir haben in allen Bereichen großes Vertrauen zu ihr.“ Nur einmal wird die „Pflegerin mit Herz“ energisch, als im Gespräch erwähnt wird, dass dieser Beruf schwierig ist: „Im Gegenteil - er gibt mit so viel. Wenn ich die Dankbarkeit in den Augen der Senioren sehe. Oder wenn ich nach dem Wochenende mit den Worten, toll, dass sie wieder da sind, begrüßt werde.“ Da gibt Silke Leifert gerne zu, dass sie dann tief schlucken muss und schon mal eine Träne in den Augenwinkel steigt.
Text: Peter Benedickt
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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