Sauerland-Museum: Siegerentwurf für Erweiterung kommt aus Leipzig
Wirklich hochkarätig war die Jury besetzt, die Ende letzter Woche über die Vorschläge zur Erweiterung des Arnsberger Sauerland-Muesums entschied. Im Beisein von Landrat Dr. Karl Schneider, Bürgermeister Hans-Josef Vogel u.a. sowie zahlreicher Größen aus dem Bereich der Architektur fiel die Entscheidung.
Das Büro „schulz & schulz architekten“ aus Leipzig hat bei der Jury das Rennen gemacht. Das Preisgericht entschied sich für die vorgelegte Arbeit. Mit dem Erfolg der Leipziger ist ein Preisgeld von 25.000 Euro verbunden.
„Entscheidend waren architektonische und museale Kriterien“, beschrieb Landrat Dr. Karl Schneider bei der Vorstellung der Ergebnisse in Meschede. Aus der Vielzahl von 29 Vorschlägen habe es eine Mehrheitsentscheidung gegen, kein eindeutiges Votum.
Für den Entwurf des Leipziger Büros muss auf der politischen Seite noch eifrig geworben werden. Noch ist im Kreistag HSK nicht entschieden, ob überhaupt einer der vier besten Entwürfe realisiert werden soll. Für den Herbst dieses Jahres ist eine Entscheidung über das Vorhaben in Arnsberg vorgesehen. „Da gibt es noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten“, so Dr. Schneider.
Der Wettbewerb war auch ein Summe von etwa sechs Millionen Euro für das Bauwerk festgeschrieben worden. „Eingereicht wurden Vorschläge im Bereich von 5,3 bis 7,1 Millionen Euro“, so Landrat Dr. Schneider. Der gesamte Ansatz für das Projekt, das im Rahmen der Regionale 2013 als „Museums- und Kulturforum Südwestfalen in Arnsberg“ über die Bühne gehen könnte, liegt bei gesamt etwa 12 Millionen Euro.
Bei der Vorstellung beschrieb Gerold Kalkowski vom Büro Pesch & Partner die Idee des Siegerentwurfes. So soll es eine Erweiterung des Sauerland-Museums zur Ruhrstraße hin geben. Der Siegerentwurf Nr. 1013 sieht dabei u.a zwei Multifunktionsräume von 500 und 200 Quadratmetern vor, die zur Ruhrstraße hin teilweise in den Felsen liegen sollen (siehe Modell oben). Das vorgegeben Ziel, eine Erschließung des Neubaus durch den Haupteingang im Landsberger Hof wurde eingehalten. Über den Turm im Nordflügel soll die Verbindung zum Neubau hergestellt werden. Auch das Modell 1013 sieht den Einbau eines Aufzuges sowie die Schaffung eines barrierefreien Zugangs für das Museum in Arnsberg vor.
Entscheidend für die Jury, so Kalkowski, seien auch die städtebaulichen Aspekte gewesen. Vor der Ruhrstraße aus sollen die Neubauten als deutlich zum Museum gehörig wahrgenommen werden können. Der Landsberger Hof wird in seiner jetzigen historischen Ansicht vom Museumshof her weitgehend unverändert beibehalten.
Vom Preisgericht besonders geschätzt wurde dabei der „maßvolle und behutsame Eingriff“ in die Substanz des Landsberger Hofes. So werde das historische Gebäude nicht verstellt, „sondern in den zentralen Mittelpunkt gerückt“, heißt es.
Den zweiten bis vierten Platz belegen Entwürfe aus Stuttgart, Nürnberg und Berlin. Die letzte Entscheidung über die Umsetzung des Siegerkonzeptes ist jedoch noch nicht gefallen. So könnten Aspekte aus anderen Entwürfen in die Abschlussplanung einfließen. Auch hat der Kreistag das letzte Wort. Fällt die Entscheidung positiv aus, dann kann sich das Projekt dem dritten Regionale-Stern nähern, eine wichtige Voraussetzung für Zuschüsse von Land und Landschaftsverband.
Auch die Öffentlichkeit soll alle Vorschläge sehen können: Ab Freitag, 17. Februar, sind alle 29 Modelle im Arnsberger Museum zu sehen.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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